Montag, 30. August 2010

Josè! Toma!

Als allererstes: AUAAAAAAAAAAAAAAAAA ICH HABE EINEN SONNENBRAND!!!! Nachdem gestern doch tatsaechlich mal Bombenwetter auf einem Sonntag war, bin ich zum Strand nach San Pedro gefahren um ein bisschen in den Wellen zu planschen und am Strand zu lesen. Ich habe mich eingecremt und ich war auch nur 3 Stunden da, eben um Sonnebrand zu vermeiden. Und was ist passiert????



Der Sonnebrand juckt eher als das er wirklich weh tut. Supernervig -.- Dazu hat mich eine deutsche Urlauberin heute gefragt, wie Lynn und ich es schaffen so weiss zu bleiben. Pf. Kann halt nicht jeder den ganzen Tag in der Sonne liegen und manche muessen lange Hosen tragen, weil es ihnen reicht das ihre Arme stets aussehen als haetten sie ein Problem mit sich selbst. SO!

Da ich zum Strand keine Kamera mitnehme (will ja nicht das sie gemopst wird) hab ich einfach mal nach einem Bild von dem Strand gegoogelt:



Obwohl recht starker Wind war, war recht viel los und nach drei Stunden nervte mich das staendige Jose! Jose! extrem und ich dachte, was fuer ein aetzendes Kind ist dieser Jose eigentlich? Ha, das Ding ist aber, dass hier tatsaechlich jedes zweite Kind Jose heisst, anscheinend gibt es in Spanien nicht viel mehr Namen zur Auswahl. Pepe ist auch nicht sein richtiger Name, der lautet naemlich... na? Richtig, Josè. Genau wie 80% der restlichen spanischen Bevoelkerung. Demzufolge hoert man staendig spanische Eltern ein und denselben Namen rufen und dann um zwei Uhr: BAEM! Essenszeit. Saemtliche spanische Familien um mich rum riefen nun auf einmal ihre Joses aus dem Wasser und packten ihre Kuehltaschen aus und dann das typische spanische Essen: Toma! Toma! Quierres Tortilla? Toma! Toma! (nimm! nimm! Willst du Tortilla? Nimm! Nimm!)
Das kenn ich ja schon von Pepe, aber wenn man es in einer Tour um sich rum hoert nervt das echt. Aber anderen Leuten staendig Essen aufdraengen zu wollen scheint echt so ein typisches spanisches Ding zu sein. Das man satt ist, oder keinen Hunger hat, oder das Essen nicht mag sind Dinge, die ein Spanier nicht versteht, oder erst auf die dritte Verneinung nach einem eindringlichen: Toma! Toma!

Ansonsten sind heute die Kueken geschluepft und Pepe hat gestern das Psycho-Schaf geschlachtet. Die Innereien bekamen interessanterweise die Huehner, die haben aber nicht soviel davon gefressen, also hat Lex sie sich rausgeklaut, die Haelfte gefressen, die andere Haelfte als Parfuem benutzt und sich ausgiebig darin gewaelzt. Yummi :)

Samstag, 28. August 2010

Oviedo

Wie geplant bin ich am Donnerstag nach Oviedo gefahren! Leider begann der Tag etwas dramatisch mit einem Küken-Notfall. Wir hatten vor ein paar Tagen einen starken Regenguss und eines der Küken hatte sich bei der Flucht zurück in den Stall irgendwie verlaufen und hing dann irgendwo fest. Lynn hat es gefunden, aufgewärmt, etwas zugefüttert etc. aber es wurde die letzten Tage immer schwächer und am Donnerstagmorgen fand ich es dann ganz allein im Stall zu schwach um noch wirklich irgendwo hinzukommen. Wir haben es in das Gewächshaus, wo es immer warm ist, in eine Box gepackt mit etwas Futter und Wasser, aber uns nicht viele Hoffnungen gemacht.

Nun ja so ist das mit Farmtieren, wie Lynn schon sagte, eines macht immer was dummes. Wir sind dann nach Oviedo gefahren wo Lynn mich am Bahnhof rausgeschmissen hat. Von dort aus bin ich erstmal die „Hauptstraße“ runter in die Altstadt gelaufen. Die Altstadt ist superschön, ganz Oviedo gefiel mir sehr gut.



Ich bin als erstes über den Markt in der Altstadt gelaufen, wo wieder hauptsächlich Klamotten und Ramsch billig an den Mann gebracht wurden. Häufig hat man auch ein paar Leute dort die handwerkliches oder selbstgemachtes Zeug anbieten, aber die fehlten leider und so hab ich nicht wirklich was für mich oder andere gefunden. Dafür waren die alten Frauen mit ihren Gemüsekisten wieder mitten drin.



Dafür hab ich ein paar Andenkenladen gefunden und ein paar Postkarten gekauft. Eine davon zeigt die Woody Allen Statue, die es in Oviedo gibt. Woody Allen hat nämlich seinen Film Vicky Christina Barcelona zum Teil auch in Oviedo gedreht und wohl so über die Stadt geschwärmt, dass man prompt eine Statue für ihn aufgestellt hat. Ich bin kein Woody Allen Fan, aber die Statue ist tatsächlich ganz cool und so hab ich im Süßigkeitenladen „Tutti Woody“ daneben meine Gumminaschereien gekauft. Überhaupt gibt es in Oviedo überall so kleine Statuen, aber nicht so lahme Sachen, sondern irgendwie sehen die alle richtig gut aus. Oviedo hat auf jeden Fall Stil.



Als nächstes bin ich dann ins Kunstmuseum. Ich bin, abgesehen von Fotografie, ja nicht so der Kunstfanatiker, aber der Eintritt war frei und sie Galerie soll sehr schön sein. Mit der modernen Kunst konnte ich natürlich nix anfangen, aber es gab auch ein paar Fotografien und ein paar richtig gute ältere Bilder die mir sehr gut gefielen. Natürlich auch eine ganze Jesusetage die ich einfach mal übersprungen habe, dafür habe ich mich intensiv mit den ganzen Potraits und Büsten von toten Adeligen auseinandergesetzt, ich finde es immer interessant wie die Leute aussahen.

Wo wir grade bei Kunst sind, wir haben ein deutsches Künstlerehepaar momentan hier. ER liebt es zu reden, er stört sich auch nicht daran wenn du grade beschäftigt bist, aber was ich mich da wirklich gefragt habe: Wieso sind Künstler immer mit anderen Künstlern zusammen? Und: Wieso sind Künstler in dem Glauben, dass sich jeder für Kunst interessiert und ihre Kunst gut findet? Sie scheint noch was ganz interessantes zu machen, so Skulpturen aus Drähten und solche Sachen, aber er ist halt Maler. Maler. Ich meine ich hab seine Bilder gesehen als sie draußen waren zum Trocknen, er kann schon malen, aber ich kann über sowas nicht diskutieren.

Nun ja, nach dem Kunstmuseum, wo ich die ganze Zeit von Securities verfolgt worden war, bin ich weiter zur Kathedrale und habe mal wieder über die unglaubliche Protzerei in katholischen Kirchen gestaunt. Das sind ja keine Kirchen, das sind PALÄSTE und diese Kirche hat einfach alles übertroffen. Erstmal gibt es ja immer diese Kerzen, wo man eine Spende entrichtet und dafür eine Kerze anzünden kann. DIE KERZEN WAREN FAKE! Das waren so elektronische Teile, die wie Kerzen aussehen und wenn man Geld eingeworfen hat, ging bei einem das Licht an. Ich hab mich ja darüber schon ziemlich aufgeregt, aber Lynn hat es geschafft das noch zu übertreffen. Wo ich ihr davon erzählt habe, berichtet sie mir, dass man in dieser Kirche per Kreditkarte spenden kann! Die haben da so einen Automaten, wo man seine Kreditkarte reinstecken kann!!! Ich mein klar, irgendwie muss man die Kirche mit lauter kleinen Extrakirchen innen drin und was ich was alles ja finanzieren. Es gab auch eine Ecke, wo irgendso ein Typ den Camino de Santiago gefilmt hat und man konnte sich auf die Bänke setzen und ist da quasi so durchgelaufen. Waren natürlich alles nur wunderschöne Wanderwege, die ganzen Kilometer die man hier an vielbefahrenen Haupt- und Landstraßen entlangläuft wurden natürlich ausgeblendet. HA HA.

Nach meinem Ausflug in die befremdliche religiöse Welt bin ich dann zurück in den neueren Teil der Stadt habe was gegessen, hab mir den Teil der Stadt ausgiebig angeguckt, war einkaufen und bin dann in den Park gegangen und hab mich auf einer Parkbank entspannt, da mir die Füße wehtaten. Einen weiteren Rundgang später musste ich auch schon zum Busbahnhof, bin über eine Stunde mit dem Bus zurück und hab dann mit Pepe das erste Mal Shrimps gegessen. Waren ziemlich scharf, ich weiß nicht ob das an Pepes Zubereitung lag oder das generell der Fall ist. Übrigens hat Pepe früher Restaurants besessen und dort gekocht, deswegen kann er das auch so gut.

Das Babykücken ist wie erwartet gestorben und auch die Kitten sind jetzt ausgezogen. Eine Nachbarin in El Pueblo wollte sie gerne haben und so hat Pepe sie ihr gestern gebracht, da das mit Lex langsam wirklich gefährlich wurde. Wir hoffen sie kümmert sich gut um die Zwerge, schließlich haben viele Leute viel Mühe in die Kitten gesteckt um sie zahm zu bekommen, trotz ihrer blöden Mutter. Nun ja, die Mutter ist vermutlich schon wieder trächtig, kastrieren tut hier ja niemand, und bald gibt es dann wohl schon wieder neue Kitten. Eine der Hennen brütet auch, also herrscht hier bald wieder Babyalarm. :)

Mittwoch, 25. August 2010

Katzen sind irgendwie dumm

Anstatt zu arbeiten, haben Pepe und ich gestern beschlossen, dass wir lieber fischen gehen wollen. Also haben wir Auto und Kajak klargemacht und uns aufgemacht zu einem Strand neben dem Leuchtturm von Ovinana, wo ich schonmal Küstenfotos gemacht habe.



Plan war, mit dem Kajak bis vor den Leuchtturm zu paddeln und dort Calamares (ich hab keine Ahnung wie das geschrieben wird) zu angeln, ist hier wohl wohlbekannt, dass dort guter Fang zu machen ist, die Fischerboote sieht man da auch immer kreisen. Nachdem wir also alles rausgekramt hatten (der letzte Ausflug mit dem Kajak lag 3 Jahre zurück), sind wir los. Angekommen, fand Pepe die Wellen schon etwas besorgniserregend.



Aber wo wir schonmal da waren, wollten wir doch wenigstens eine kleine Trainingseinheit einlegen. Trotz der Wellen ins Wasser zu gelangen war gar nicht so schwer, auch das Paddeln auf dem Wasser war ok, auch wenn die Wellen etwas mehr Arbeit verlangen. Bei der Rückkehr an den Strand hat es uns das Meer jedoch bitter heimgezahlt, zwischen den Wellen aus dem Kajak zu springen und ans Ufer zu gelangen stellte sich als unmöglich heraus und so hat das Meer Ping Pong mit uns und dem Kajak gespielt. Während ich gelernt hatte immer Lynns Rat anzunehmen und feste Sandalen trug, hatte Pepe auf seine Flip Flops gepocht. Ich springe also aus dem Kajak, die Welle kommt und das Kajak reißt mich voll um. Nun ja, wieder aufgestanden und nun stand ich also im Wasser, mit meinem Paddel in der Hand und um mich rum im Wasser schwammen Pepes Paddel, sein Cap, seine Schuhe, seine Fangleinen, während er versuchte wenigstens das Kajak festzuhalten. Ich schmiss also mein Paddel an Land und wollte seines holen, da reißt eine verdammte Welle das Kajak zur Seite, es zieht mir voll die Beine weg, ich mache einen mehr oder weniger eleganten Überflieger übers Kajak ins Wasser und habe jetzt blaue Schienbeine. Letztendlich konnten wir aber alles retten, außer einen von Pepes Flip Flops, er hat sein Ende in den unendlichen Weiten des Meeres gefunden. Trotzdem fand ich den kurzen Ausflug gut und bin jetzt ein Fan des Kajak Fahrens, sobald meine Beine ihr Trauma überwunden haben, geht es wieder los.



Die Strände sind hier wunderschön, auch wenn man an einem der Steinstrände ist, doch leider mangelt es auch so manchem Spanier und den Touris, die auf der Suche nach einsamen Stränden sind, an Verantwortung gegenüber der Natur und es gibt niemanden, der die kleinen Buchten sauber hält, die Gemeinden kümmern sich nur um die großen Touristrände.



Nun zur Überschrift: Lex hat heute fast alle unsere Kitten gekillt. Früher wurde die Mutterkatze unten bei der Futtermühle gefüttert, damit sie im Gegensatz die Mäuse fernhält. Dort ist jedoch ein Spalt im Zaun, hinter dem Lex gerne lauert, die Mutter weiß das. Sie hat die Kitten oben im Gewächshaus gehabt, dann sind sie in eine kleine Scheune neben dem Hühnerstall umgezogen. Da fängt sie an die Kitten runter zum Futter zu bringen, obwohl wir die Kitten oben extra gefüttert haben. Nun gut, also haben wir sicherheitshalber nun nur noch oben gefüttert, auch die Mutter. Was machen die Feriengäste? Sie MÜSSEN den Kitten ja unbedingt Milch geben und machen das unten bei der Futtermühle, wir sie also gebeten, die Milch oben in die Hütte zu stellen, da Lex sonst ein leichtes Spiel hat und die Kitten tötet. Wir sagen ja nichtmal was dagegen, dass sie ihnen Milch geben, obwohl Lynn und ich beide wissen, dass sie davon nur Durchfall kriegen, aber es scheint so ein inneres Bedürfnis von Menschen zu sein, Tierbabys Milch zu geben, dabei weiß ich spontan echt kein Tierbaby welches von Milch keinen Durchfall bekommt. Nun gut, die Feriengäste haben sich daran gehalten und alles war gut. Was passiert heute? Irgendwelche Feriengäste haben eine Schale Milch auf den Käfig des brütenden Huhns gestellt (vergessen?), der bei der Futtermühle steht und natürlich sind die Kitten dorthin. Wir haben die Milch nicht gesehen und uns gewundert, was die Kitten hier unten machen. Versuche die Kitten zurück in die Scheune zu bringen schlugen daraufhin natürlich fehl, obwohl Lex bereits auf der anderen Seite patrouillierte und regelmäßig vor Übermut gegen die Wand knallte und die Kitten erschraken. Es passiert was passieren musste, ein Kitten läuft durch den Spalt, bereits erwartet von Lex. Ein riesiges Geschrei folgte, das andere Kitten war wenigstens so schlau nun endlich Leine zu ziehen und in die sichere Hütte zu rennen. Ich daraufhin aus dem Garten gerannt zu Lex, Lynn von der anderen Seite und wir konnten ihn noch rechtzeitig stoppen. So ist das Kitten noch mal mit einem Schrecken davon gekommen. Letztendlich muss ich sagen, dass die Katzen hier nicht die klügsten sind, auch nicht die Mutter der Kitten. Sie weiß das Lex dort lauert, unverständlich wieso sie ihre Kitten dorthin bringt. Nun ja, sie hat ja auch nur 1 Monat gebraucht zu kapieren, dass die Person die sie und ihre Babys täglich füttert ihr nichts tun will und doch tatsächlich keine Gefahr darstellt. >_>

Montag, 23. August 2010

El calabacìn màs grande del mundo!

Der neue Blogeintrag hat solange auf sich warten lassen, da tatsaechlich ausser allerlei Putzen nicht viel passiert ist. Donnerstag sind Gaeste abgereist = Putzen. Freitag mussten wir das gesamte Rumpelhaus in El Pueblo von oben bis unten Putzen, da Samstag die Mieterin einzog. Das Haus steht seit drei Jahren leer wohlgemerkt und ich habe schaetzungsweise die Haelfte der Spinnenpopulation Asturiens ausgeloescht. Am Samstag, ueberraschung, sind Gaeste abgereist. Diesmal aber nicht irgendwelche Gaeste, sondern das deutsche Ehepaar mit der Riesenantenne, die sage und schreibe drei Wochen hier waren. Dies ist das erste Jahr, dass Pepe und Lynn soviele deutsche Gaeste haben und ich mache mir einen Spass daraus, ihnen nach kurzer Beobachtungszeit zu sagen, wie sie das Haus hinterlassen werden und was das fuer Leute sind. Lynn und Pepe sind nur verbluefft wie vorhersehbar die Deutschen (fuer andere Deutsche) sind, aber ich soll jetzt alle Deutschen anwerben die ich kenne, denn das die so ordentlich sind, stoesst hier natuerlich auf grosse Begeisterung. Wie ich vorhergesehen hatte waren die Betten abgezogen, die Asche aus dem Kamin weggebracht und alles in der Kueche sauber, etc. Selbst ein nicht ganz so gruendlicher Deutscher ist im Vergleich zu den Englaendern und Spaniern noch ein sehr ordentlicher Gast. :)
Ausserdem kam ein sehr philosophischer Pilger auf den Hof, da einer der Caminos ja direkt an uns vorbeifuehrt. Ich haette gerne ein Foto von ihm gemacht da er irgendwie ein ulkiger Typ war, aber zum Putzen hatte ich meine Kamera natuerlich nicht mitgenommen. Er kam wohl aus Frankreich, konnte aber auch Deutsch, Englisch und Spanisch, wenn auch nur Deutsch wirklich gut. Er hat erzaehlt, dass auf den Pilgerwegen momentan ziemlich angespannte Stimmung herrscht, da soviele Leute unterwegs sind, dass es nur noch darum geht wer in einer Herberge ein Bett fuer die Nacht bekommt etc. Man ist wohl nicht sehr nett zueinander.
Der Tag endete dann damit dass ich neben ein paar Erdbeeren und hunderten Peperonis die groesste Zucchini der Welt geernet habe! Als Massstab habe ich an dieser Stelle mein Handy genommen, ein Nokia N67, Laenge schaetze ich auf 12cm, wo ich grade ein Lineal hier habe.





Am Sonntag wollte Pepe eigentlich mit mir Kajak fahren und Calamaris angeln, aber den ganzen Tag liess sich nicht einmal die Sonne blicken, also sind wir stattdessen nach Gato auf den Wochenmarkt gefahren.



In Spanien gibt es nicht nur die grossen Staende von den Bauern, sondern auch viele Leute, die vor sich nur eine Kiste Zwiebeln und eine Kiste Salat stehen haben, eben aus so einem Garten wie wir ihn haben. Das finde ich sehr nett, in D kann man das ja nicht machen, weil man nichtmal die Standgebuehr reinholen wuerde. Wir haben auch mehr Zuchinis, Zwiebeln und Pepperonies als wir essen koennen, aber Pepe zwingt das einfach den Nachbarn auf, ob sie nun Zucchinis moegen oder nicht!

Da wir am Sonntag dann alle mal schick angezogen waren, wollte ich auch mal ein Foto von Pepe und Lynn machen, aber Pepe hat sich ein bisschen gestraeubt, da er keine Lust hat, dass ich die Bilder bei Facebook einstelle, Leute in Amerika das sehen und ihn dann staendig anrufen, weil sie einen Film mit ihm drehen wollen. Ich habe auch gelernt, dass es mit der amerikanischen Wirtschaft anfing bergab zu gehen, als Pepe damals das Land verlassen hat.



Heute stand uebrigens schon wieder saubermachen auf dem Programm, aber diesmal mit Pepe und Pepes Motto ist> It doesn`t has to be clean, it only has to LOOK clean! So waren wir mal wieder ziemlich schnell fertig, sind dann mit dem Landrover, dessen Fahrertuer sich langsam verabschiedet, den Berg hoch und haben Feuerholz gesammelt und auf den Regen gewartet, der mit 80% Wahrscheinlichkeit heute ankommen sollte, waehrend wir uns totgeschwitzt haben. Puenktlich um halb sieben hat es angefangen zu regnen, und wie, und jetzt hoert es nicht mehr auf. Am Donnerstag fahre ich nach Oviedo! Also (fuer alle fleissigen Leser) ist mit dem naechsten Blogeintrag am Freitag zu rechnen! :)

Mittwoch, 18. August 2010

Auf ein Neues!

Gestern war es sau heiss und da Pepe den nachmittag weg war und Lznn bockig auf ihn war, hat sie mir den Nachmittag freigegeben, damit ich zum Strand fahren kann. Also Jana ----> Auf Mountainbike! Diesmal habe ich mich gegen Novellana und fuer den Strand in Soto de Luiña (ich hab herausgefunden wie man hier ne Tilde macht!) entschieden, da dort auch was los sein soll. Und da fragt man sich gleich wieder, wieso man das nicht gleich so gemacht hat! Der Weg ist zwar laenger, aber tausend Mal angenehmer, da er sich eher durch die Berge schlaengelt und man nicht den Berg erst steil raufmuss und dann wieder steil runter. So konnte ich sowohl den Hinweg ALS AUCH den Rueckweg tatsaechlich Rad FAHREN und nicht nur schieben. Ausserdem gibt es in Soto de Luiña einen richtigen Supermarkt UND sogar eine Bank. Am Strand ist es zwar brechend voll, dafuer sind auch Rettungsschwimmer und Polizei vertreten, auch gibt es nette Strandbars und man hat ws zu gucken. Selbst im Wasser war ich, ich dachte ja dass in Spanien das Meer voll warm sein muss, nee gibt sich mit der Ostsee nix. Ich war aber stark und mutig und bin schwimmen gegangen. Zugegeben, das Wasser ist um einiges klarer und der Strand ist schoener als in Falkenstein.

Heute hab ich mich dafuer geweigert anzuerkennen, dass es bereits morgens ist, so verhangen war der Himmel. Dann hat es auch noch geregnet, gegen Mittag dann BOMBENHITZE, jetzt wieder bedeckt. Ich habe heute mit Brennesseln und Brombeerstraeuchern gekaempft und dementsprechend sehen meine Arme aus. Dafuer hatte ich heute auch meinen ersten Job als Uebersetzer, Lynn hat Freunde die Kaese herstellen und die drucken Prospekte fuer Touris und wo man schon eine Deutsche an der Hand hat, nutzt man das doch gleich mal. Mehr Auftraege sollen folgen :)Ab und zu nur mal entspannt am PC sitzen und Texte uebersetzen kann recht entspannend sein nachdem man gegen allerlei wehrhaftes Zeug gekaempft hat.

Ausserdem gab es einen fiesen Huehnerangriff, ich wurde ins Bein gepickt, einfach so, nur weil das Huhn so verdammt gierig war. :-o Haben unsere Verhaeltnisse aber geklaert, bislang gab es keine weiteren Angriffe. Ich ueberlege ob ich am Wochenende nach Oviedo fahre.

Montag, 16. August 2010

Luarca

So! Nach letzter Woche muss ich mir jedenfalls von niemandem mehr sagen lassen, dass ich keinen grünen Daumen habe! Ich weiß jetzt ALLES über Pflanzen und wie man sie anbaut. Schockierender weise musste ich feststellen, dass das richtig Spaß macht, wenn man auch wirklich was davon hat und nicht so blöde nutzlose Blumen bemuttert. An einer Stelle wir gesäht, an der anderen geerntet, in Punkto Zuchinis, Zwiebeln und Pepperonis sind wir jetzt jedenfalls versorgt. Auch die Tomaten haben sich meiner Behandlung unterzogen, sind jetzt alle gut zurechtgestutzt und vom Unkraut befreit. In mir steckt eben doch ein kleiner Gärntner. Dafür musste ich feststellen, dass ich und Holz nicht so aufeinander klarkommen, vor allem Feuerholzstapeln ist nicht meine Berufung.

Am Samstag hab ich mich in Punkto Unternehmungen eher zurückgehalten, da das Wetter letzte Woche irgendwie teilweise so gar nicht spanisch war und am Samstag seinen Höhepunkt gefunden hatte. Also hab ich geschlafen und DVDs geguckt, man muss sich ja auch erstmal von seiner anstrengenden Woche als Gärnter erholen.

Am Sonntag hat Lynn mich dann gegen Mittag nach Luarca gefahren, ebenfalls ein Fischerort, aber um einiges größer als Cudillero und meiner Meinung nach auch viel schöner. Dort war ein Fest, irgendeine katholische Jungfrau wurde gefeiert, also alle Spanier auf den Straßen und am Sidra trinken. Das hatte für mich vor allem den Vorteil, dass die Läden trotz Sonntags geöffnet waren. Als erstes bin ich auf eine nette „Marchingband“ gestoßen, die vor jedem Lokal am Hafen halt machte, ein gewünschtes Lied spielte (das einzige was ich kannte war „This is Africa“ von Shakira, das wurde aber auch sogar zweimal gespielt) und dafür was zu trinken bekam.



Lynn hatte mir erzählt, dass irgendwann gegen Mittag die Jungfrau aufs Wasser hinausgefahren wird, was sehr schön anzusehen sein sollte. Irgendwie machte aber nichts den Anschein danach, dass es bald losginge, also hab ich erstmal die Stadt erkundet. Luarca hat viele kleine Ramschläden, aber ich habe auch einen sehr netten gefunden, wo ich ein paar Andenken kaufen konnte. Auf den Straßen waren viele Leute aus Afrika, die DVDs, CDs, Uhren und gefälschte Markenware verkauft haben. Ein paar Südamerikaner verkauften dafür Kleidung (ohne Anspruch auf Markenware) und auch ein paar hübsche andere Dinge. Hier habe ich mir eine schicke neue Unitasche und eine kleine Handytasche gekauft.



Auch toll fand ich so ein Geschenkeset einer Sidraflasche mit dazugehörigem Glas etc, war auch nicht teuer, ist aber sauschwer und ich hatte mit 19,8 kg Gepäck mein Limit auf dem Hinflug schon ziemlich ausgereizt. Also hab ich sie erstmal stehen lassen. Nachdem ich dann ausgiebig ganz Luarca abgelaufen war, hab ich mich auf die Suche nach dem Aula del Mar gemacht. Luarca behauptet nämlich von sich, den größen Riesenkalamaris zu haben, der je gefangen wurde. In der Nähe des Leuchtturms habe ich dann tatsächlich eine Ausstellung dazu entdeckt. Als erstes wurde ich ausgiebig (auf Spanisch) über die Ozeane, Umweltverschmutzung etc. aufgeklärt. Teilweise sind unsere Ozeane extrem mit Plastik zugemüllt, manche Zonen sind richtig extrem, so dass im September 2001 ein toter Wal in Luarca angespült wurde, der gestorben war weil er mal eben schlappe 5 Kilo Plastik in seinem Magen hatte. Ich hab gelernt was es vor Spaniens Küsten alles so an Meerestieren gibt, wie ich der Umwelt helfe und so weiter, dann ging es hinunter in die nächste Etage.
Hier hab ich dann in erster Linie jede jede jede Menge ekliger toter Fische, Kalamaris und Kraken gesehen. Diese Riesenkalamaris wiegen wirklich irgendwas um die 700 Kilo, genau wie die Kraken und diverse Aale hatten schlappe 7 Meter.





Im Erdgeschoss gab es dann eine Reportage über ein spanisches Forschungsschiff, was versucht Kraken und Riesenkalamaris zu erforschen. Nach 45 Minuten war ich fertig und hab mir erstmal was zu Essen besorgt (PIZZA!!!! Ganz ohne schlechtes Gewissen, denn ich lebe hier schrecklich gesund und traditionelle spanische Kost bekomme ich jeden Tag von Pepe), war nochmal im Touristenbüro (nutzlos), hab mich mit Süßigkeiten eingedeckt und bin dann hochgelaufen zum Bahnhof. Der Zug hatte natürlich Verspätung, aber dann kam die eigentliche Überraschung: Eigentlich handelt es sich nicht um einen Zug, sondern einen Bus auf Schienen. Er ist nicht größer, sieht von innen genauso aus und funktioniert auch ähnlich. Die Fahrt selbst hat mich sofort an S-Bahn-Fahren in Berlin erinnert, alternativ auch an Harry Potter, wo er im dritten Teil mit diesem Bus fährt und von einer Ecke in die andere fliegt.
Für schlappe 1,85 € bin ich eine halbe Stunde zurück nach Novellana gefahren, wo Lynn mich aufgesammelt hat. 1,85 – das muss man sich mal überlegen, damit kann man in Kiel nichtmal eine Station mit dem blöden Bus fahren. Zugfahrer hupen übrigens auch bevor sie irgendwo durchrauschen oder durch einen Tunnel brettern. Gehört hier anscheinend einfach zum guten Ton.

Zum Abschluss noch einmal ein paar schöne Bilder, Luarca ist auf jedenfall einen Besuch wert.





Die typische asturische Kluft:



Donnerstag, 12. August 2010

Cudillero

Man mag es kaum glauben, aber die Wasserleitung wurde endlich repariert, man hat einfach mal einen Fachmann gefragt!!!! Die Tage des ewigen rumhaengens in el Pueblo mit dem daemlichen Wasserschlauch und dem auf und abgelaufe am Berg sind gezaehlt! Gott sei dank! Nachdem ich gestern den GANZEN TAG bis abends um acht dagewesen bin, hatte ich heute auch noch Pueblo frei und durfte bei bescheidendem Wetter mich beim Unkraut jaeten und Kuehe treiben entspannen XD

Ich habe auch endlich Zeit die Bilder aus Cudillero und Ovinana zu zeigen.

Cudillero ist eine richtige Touristenstadt und hat mich irgendwie an Barcelona in klein erinnert. Es ist tierisch laut dort, da sich die ganzen Massen von Touristen auf dem Dorfplatz draengen und auch alles sehr eng. Ein Auto braucht man jedenfalls nicht wenn man dort wohnt. Frueher war es ein Fischerdorf, ist es wohl auch teilweise immer noch, aber jetzt wird es total von Touristen belagert. Was ich nicht so recht verstehen kann, ich meine wie die Stadt aufgebaut ist etc. hat schon alles seinen Charme, aber sie ist sehr klein und man kann da vielleicht eine halbe Stunde mal durchlaufen und alles angucken und dann eigentlich nur auf dem plaza was essen. Sehr merkwuerdig.

am Berg gebaut:



Von oben:



Die San Francisco Bridge, wie Pepe sie vorstellte, nur in klein, aber sonst dasgleiche... :>



Hilsboote, so gelingt der Spanier zu seinem richtigen Boot:



In Ovinana, Blick auf die Kueste richtung Zuhause bzw. Novellana:



Die haben hier wenigstens richtige Kueste:



Und zum Abschluss: BABYKAETZCHEN!!! AWWWWW!!

Dienstag, 10. August 2010

Alte Maenner und die Zeit

Sind zwei Dinge die sich nicht gut vertragen! Eigentlich sollte es heute ein ausfuehrliches Update geben, aber dann sind wir ja *extra frueh* losgefahren um die Wasserleitung am anderen Haus zu flicken. Dort trafen dann 5 aeltere Herren inklusive einem nur franzoesisch sprechenden Klempner aufeinander und haben 3 Stunden nichts getan ausser darueber zu diskutieren, wie man die bloede Leitung verlegen sollte, am Hang oder an der Strasse! Waehrend Lynn und ich uns ZU TODE gelangweilt haben. Pepe meinte aber wir duerften uns nicht beschweren, er haette die verdammte Leitung viermal ablaufen muessen was immerhin jedesmal 400 Meter sind, waere zweimal dabei hingefallen und haette sich am Knie wehgetan waehrend er mit sturen alten Maennern diskutieren musste. Wir konnten ja immerhin noch die schoene Aussicht geniessen HA!

Gestern war ich mit Pepe ausserdem in Codillero und Ovinana, Bericht und Bilder dazu kann ich leider erst (und hoffentlich) morgen nachliefern. Mein Ausflug am Sonntag fiel aufgrund des reichlich bescheidenden Wetters leider ins Wasser,aber ich habe trotz Traktoren die hinter meiner Huette ihre Kuehe auf die Weide gefahren haben (wurde mir jedenfalls erzaehlt) bis halb eins geschlafen. Das mal zur Verdeutlichung, dass ich hier wirklich hart arbeite, wenn ich nicht grade alten Maennern beim Diskutieren zugucke.

Ausserdem hatte ich heute schon wieder eine etwas eigentuemliche Pilgerbegegnung. Wir waren in den Bergen hinter dem Hof zugange wo grade fleissig Baeume gefaellt werden und wollten Feuerholz fuer den Winter klauen, da kommt ein Franzose, da mitten im Nichts, auf uns zu (schob ein Fahrrad) und fragte uns nach dem Camino del Santiago. Pepe musste ihm nur ungefaehr 5 Mal erklaeren, wie er weiterlaufen sollte, dann fragte er uns ob wir zufaellig Klopapier dabei haetten. Nein hatten - wer haette das gedacht- wir nicht, aber Pepe gab ihm den Tipp doch Eukalyptusblaetter zu verwenden, die sind bestimmt schoen weich :) Der Typ hatte nicht mal eine Karte dabei und irrte hier durch die Berge, ich weiss nicht wie der das aus Frankreich soweit geschafft hatte. Mir wurde aber erklaert, dass dadurch das der 25. Juli auf einen Sonntag dieses Jahr faellt, es ein heiliges Jahr ist und wenn man den Camino dieses Jahr laeuft, gibt das doppelte Punktzahl und verbessert damit enorm die chancen in den Himmel zu kommen. Die naechste Chance ist erst wieder 2021 oder so, deswegen laufen die den alle dieses Jahr wie verrueckt. Ich weiss nicht wieviel man von dem Weg laufen muss, damit das zaehlt, von hier haette ich es ja nicht soweit.

Ich muss auch unbedingt noch ein Bild von dem Landrover nachreichen, geschaetztes Baujahr: Vorkriegszeit. Aber man kommt damit wirklich ueberall hin, auch in den Bergen Asturiens, wo sich ja keiner um die Wege kuemmert, nur mit dem Wenden wirds schwierig, und die Abbiegungen sind nicht wirklich fuer Autos gedacht, weshalb man immer ein Stueck vorwaerts fahren kann, dann wenn man abbiegen will den Weg rueckwaerts rein, bis man vielleicht eine weitere abbiegung findet und wieder vorwaerts fahren kann. Anfahren am Berg bekommt da auch eine ganz neue Bedeutung.

Samstag, 7. August 2010

Mountain Work-out

Hola!
Es gibt Neues von der Asturienfront. Gestern haben wir endlich das Fahrrad reparieren lassen und da ich von Samstagmittag bis Montagmorgen frei habe, habe ich die Buerde auf mich genommen und habe mich mit dem tollen Mountainbike auf den Weg gemacht nach Novellana, zwischen uns lagen ein Tal und ein Berg. Da hier das Motto Safety First gilt, wie Pepe mir gestern schon beim Graben an einem Hang erklaerte, soll ich einen Helm tragen. Hab ich ja prinzipiell kein Problem mit, bin ich ja gewoehnt. Was man mir nicht sagte ist das es sich dabei um einen extrem nicht/atmungsaktiven weissen Bauhelm handelt. Vielleicht kann man ihn an dem Fahrrad ein wenig erkennen.



Was ich nicht alles fuer Schokolade tue. Es ist ja nicht so als ob man hier keine Schokolade im Haus haette. Laut Lynns Aussage sind sie "crazy about choclate". Am liebsten haette ich gesagt, wenn hier einer ein Schokoladensuchtproblem hat bin ich das und nicht jemand, der zwei Tafeln zartbitter (pfui) Schokolade mit Mandeln (baehhhh) im Haus hat und davon einmal die woche einen Riegel isst. Also ich nach Novellana gefahren, der Hinweg war auch ganz ok. Dort bin ich dann da so rumgekurvt, habe wieder 1 Million Pilger getroffen. Wir wohnen hier am Camino de Santiago, hier sind Pilger ohne Ende, Pepe meinte die waeren eine echte Plage. Wenn ich mir dass dann angucke, die laufen die ganze Zeit an der Strasse entlang, immer nur bergab oder bergauf, weil gradeaus ist hier ja nicht und einer humpelte sogar!!!! Ich weiss wirklich nicht was die Menschen dazu antreibt. Faszinierend finde ich dabei vor allem, dass es hauptsaechlich junge Leute sind, so in meinem Alter oder maximal dreissig. Wenn Frauen unterwegs sind, dann mit einem Mann, ansonsten sind es hauptsaechlich Maenner, was mich auch wieder ueberrascht hat. Ueberall sind kleine Sonnen die den Camino de Santiago verkuenden, jaaa ich hab vergessen ein Foto zu machen.



Als ich also endlich in Novellana ankam hatte ich vom ganzen Bremsen einen Krampf in der Hand, weil der Hinweg geht schoen easy groesstenteils bergab. Sehr gut. Dann hab ich erstmal das Geschaeft gesucht, wo ich mir ein paar feine Sachen kaufen koennte. Nix gefunden. Wo ich schonmal da war, bin ich runter zum Strand und hab ein paar Fotos gemacht, dann wieder zurueck und vermutet, dass unter "tienda" auch der kleine Laden der zu der Tankstelle gehoert zaehlt. Fuer Schokolade tue ich ja alles, auch den doppelten Preis zahlen. Dann ging meine Reise auch schon wieder zurueck, eigentlich hab ich nur geschoben. Als ich hier ankam, war ich einfach nur komplett durchgeschwitzt. Soviel schokolade kann man gar nicht essen, wie man bei einem Ausflug in die naechste Oertlichkeit verbraucht. Morgen wollte ich eigentlich zu einem Strand hier fahren. Der Weg hin geht wieder nur bergab, zurueck dann wieder das haerteste Workout aller Zeiten.

Gestern habe ich den ganzen Tag mit Pepe am anderen Haus gearbeitet, da es jetzt endlich vermietet ist, mussten wir einen Wasserschlauch ums Haus herumverlegen um eine Waschmaschine anschliessen zu koennen. Also hat Jana erstmal schoen einen kleinen Graben ums Haus gebuddelt, das hat spass gemacht. Dann Schlauch rein, alles wieder zugemacht und da wo wir den Schlauch nicht verbuddeln konnten, hat Pepe einfach Zement hingeballert. Sieht meiner Meinung nach super scheisse aus, aber ich glaube auch um gut aussehen ging es dabei nicht wirklich. Eigentlich wollten wir danach noch an den Strand fahren und eine Runde schwimmen, aber dank der Tatsache das wir beide keine Uhr dabei hatten (Da Pepe sich nichts laenger als 2 Minuten merken kann ist arbeiten mit ihm ohnehin eine ziemlich uneffiziente Sache) war es dann am Ende kurz vor neun als wir endlich das Fahrrad abholten und ich vor Hunger schon fast verendet. Dafuer gab es wieder zwei Flaschen yummie-cidra. Mir ist aufgefallen, dass Pepe nichts anderes als Wein, Cidra oder Cerveza trinkt. Wenn man mit ihm unterwegs ist, wird garantiert einmal an irgendeiner Bar angehalten und mal schnell was getrunken. Ansonsten nur zum Essen. Ich finde eh das die hier alle wenig trinken. Ich sollte denen mal erklaeren, das das ungesund ist.



Ausserdem habe ich Lex als Kaninchenjaeger abgerichtet. Wir haben ja die etwas unkontrollierte Kaninchenpopulation und so habe ich Lex mitgenommen als ich an der Auffahrt was machen sollte und habe ihn aufgefordert, die Kaninchen um das Kaninchengehege zu fangen. Zuerst hat er sich sehr trottelig angestellt aber nach einer halben Stunde, hat er ein kleines Kaninchen erwischt, effizient sofort getoetet und nachdem ich ihm auch das verklickert hatte, stolz mit nach oben getragen. Bin sehr stolz auf meinen kleinen Padawan. XD Pepe will immer noch eine Falle bauen, aber man ist sich noch nicht einig darueber wie die am Besten aussehen sollte. Nun ja bis dahin nehm ich Lex mit runter wenn ich zu den Kaninchen muss und er kann die die abgehauen sind fangen. Sehr effektiv macht er das leider immer noch nicht.

Was mir ausserdem aufgefallen ist: In Deutschland heisst es ja ueberall, die Spanier gehen so schlecht mit ihren Tieren um und was nicht alles. Interessanterweise sehe ich hier keine Tiere in Staellen, die sind alle draussen auf den Weiden. Immer. Ich sehe hier auch keine herrenlose Streuner, nicht einen. Ich sehe hier auch nicht die typischen spanischen Mischlinge die in Deutschland wie bekloppt an den Mann gebracht werden. Ich sehe Schaeferhunde, Huskys, Collies, Affenpinscher, Boxer etc. Gut die leben alle draussen, aber das ist in Spanien wirklich keine Strafe da der Durchschnittspanier sich ebenfalls nur zum Schlafen in seinem Haus aufhaelt. Ueberall sieht man aeltere Herren mit Spazierstoecken gegen Abend mit ihren Hunden von Nachbar zu Nachbar durch die Berge spazieren, die Hunde immer dabei. Wenn die Leute Jagdhunde besitzen, dann englische Jagdhunderassen fuer die sie wohl auch ganz gut Geld bezahlen. Ich sehe hier keine verwahrlosten Hunde an Ketten, keine Streuner, keine heruntergekommenen Pferde, nichts von dem was uns in Deutschland alles erzaehlt wird. Ich habe hier noch nicht einen Podenco oder aehnliches gesehen. Und ich lebe hier sehr laendlich, selbst in einem 20 Seelendorf sehe ich nur Rassehunde. Also irgendwas stimmt da nicht.

So und nun nochmal Fotos, wo wir gegessen haben mit den anderen Spaniern. Das ist ein Overo oder so, dass gehoert hier zu jedem Haus. Soweit ich verstanden habe, wird oben Futter etc. gelagert, da die Maeuse nicht herankommen. Jetzt nehmen es die Leute aber hauptsaechlich zum Waesche trocknen bei Regen oder als Stauraum.



Unsere "Tafel"



Nun muss ich mich um mein Abendessen kuemmern, was immer ziemlich schwierig ist. Morgens esse ich einfach was Pepe mir vorsetzt, genauso mittags, aber abends bin ich fuer mich selbst verantwortlich. Ich kann mir zwar alles nehmen, aber wonach mir ist haben die natuerlich nicht. Aufschnitt gibt es hier nicht und meine Lieblingsmarmelade neigt sich dem Ende zu. Wir haben nichtmal Reste vom Mittag, also bleibts bei Brot und ich muss mir was ueberlegen. Dafuer haben wir noch Wassermelone :)

Mittwoch, 4. August 2010

Spanisch ist eine anstrengende Sprache

Nach dem ueblichen Fruehstueck und der Morgenrunde ging es heute mit Pepe zu dem zweiten Haus, was er und Lynn besitzen. Dort gab es immer mal wieder Probleme mit der Wasserversorgung wo die Nachbarn ausgeholfen haben und als Dankeschoen gab es nun eine Einladung von Pepe zum Essen. Das Haus ist ziemlich heruntergekommen, aber wir haben semiprofessionell eine Tafel hergerichtet und da man hier in Spanien niemand die Dinge so eng sieht, hat sich auch keiner beschwert das wir nur ein Glas hatten zum Cidra (Cider) trinken oder kein Besteckstueck zum anderen passte bzw. alles um sie herum ziemlich baufaellig war. Vier Stunden echten Spaniern beim Gespraech zu folgen war aber wirklich zuviel des guten, ich glaube nach 1,5 Stunden habe ich abgeschaltet. Als Aperetiv gab es neben der Cidra mitgebrachten "Meatpie", so wurde jedenfalls auf meine Frage Que es? geantwortet. Ich habe noch nie Fleischkuchen gegessen, aber ich mache hier ja alles mit, also einfach mal ausprobiert. Ist irgendwie nicht mein Fall und ziemlich scharf. Zum Essen gab es eingelegte Paprika, zwiebeln, gebratene Zuchinischeiben und in Oel gebadeten Schinken, natuerlich Brot und Salat, zu jeder Mahlzeit gibt es hier Salat und Brot. Dazu mal wieder Thunfisch, wie gestern schon, aber richtigen Thunfisch und nicht den aus der Dose wie in Deutschland. Ich bin ja nun echt nicht sooo der Fischesser, also hab ich heute auf meine Portion verzichtet, was bei Spaniern auch immer so eine Diskussion ist, die halten mich hier eh fuer komisch, weil ich so wenig esse. Wer mich kennt weiss das ich weiss Gott nicht wenig esse, aber im Gegensatz zu den Spaniern, esse ich wie ein Voegelchen, dabei frage ich mich die ganze Zeit wieso die hier alle nicht 100 Kilo wiegen! Nun ja zumindest ist das meiste ziemlich gesund, ich habe noch nie soviel Obst und Gemuese in meinem Leben gegessen. Wer allerdings kein Fan von Tomaten und Paprika ist, hat in Spanien echt ein Problem. Und die fuer Asturien typische Cidra kann ich jedem empfehlen, ich hoffe ich kann ein oder zwei Flaschen mit nach Hause bringen.
Heute habe ich auch den ersten Schritt in Sachen Bergerkundung gemacht. Zum naechsten Ort mit Supermarkt gibt es einen Weg durch die Berge, der aber auch mindestens eine Stunde dauert. Heute wollte ich schonmal mit Lex das erste Stueck erkunden und musste nach kurzer Zeit feststellen, dass ich das Supermarktprojekt langsam angehe und erstmal Bergelaufen uebe. *schwitz* Also laufe ich jetzt jeden Abend eine Tour mit Lex um mich ein wenig zu trainieren, sonst wird das nichts und so brauch ich auch nicht in den Nationalpark fahren, wenn ich nach zehn Minuten prustend in der Ecke liege.

Heute gibt es leider keine Fotos, ich hatte meine Kamera vergessen, sehr aergerlich von der ulkigen Tischrunde haette ich gerne ein Foto gemacht. Heute bin ich dafuer noch nicht hingefallen :) *auf Holz klopf*

Dienstag, 3. August 2010

Der zweite Tag

Heute war schon Tag 2, wie schnell das immer geht. Tatsaechlich gibt es normalerweise schon um 8.30 Fruehstueck, aber weiter luxurioes von Pepe gemacht. Brot wird in der Pfanne getoastet, dazu Kaese, Honig, Orangensaft und Tee. Lecker schmeckt das jedenfalls immer. Nach dem Abwasch hab ich meine Runde heute morgen dann alleine gemacht, noch Pflanzen auf mein gestern mit Humus vorbereiteten Beet gepflanzt und dann ging es ans reinigen des grossen Ferienhauses, da die Familie die dort gewohnt hat (aus Deutschland uebrigens) abgereist ist. Dafuer kam eine englische Familie, der Vater hat auch nur ca. 10 Minuten gebraucht sein Auto die Auffahrt hochzubekommen, dabei hat das auto erhebliche Male sehr geweint. Lynn ist den Wagen dann den Rest des Weges hochgefahren.



Insgesamt sind es 4 Ferienhaeuser, in dreien Leben Englaender, im vierten ein deutsches Ehepaar, wo der Mann als Hobby gerne mit seinen Freunden ueber das Radio spricht, so wurde es jedenfalls an mich weitergetragen. Deswegen hat der gute Mann einfach mal eine vier Meter hohe Antenne aufgebaut, die Pepe ein bisschen aus der Fassung gebracht hat.



Nachdem ausgiebigen leckeren Mittag bin ich waehrend der Siesta wiedermal eingeschlafen und hab heute nachmittag dann das Kaninchengehege von Brennesseln befreit. Habe sogar ein Babykaninchen gesehen!!!!!! Die Brennessel haben mich natuerlich erwischt, Schutzkleidung zum trotz. Ich hoffe die Kaninchen danken es mir, auch wenn es zum Mittag heute wieder Kaninchen gab, aber das wissen sie ja nicht. XD

Morgen sind wir zum Essen bei den "Nachbarn" eingeladen und ich fuerchte dass das bei den Spaniern eine etwas laengere Geschichte ist. Fuer Donnerstag habe ich mir vorgenommen, den Weg in den naechstgroesseren Ort mit Supermarkt namens Novellana zu erkunden, der quer durch die Berge zu Fuss immer noch fast 1,5 Stunden dauert, aber von hier wegzukommen ist ohnehin nicht so leicht. Die oeffentlichen Verkehrsmittel sind nur mangelhaft vertreten, von daher werde ich bei Ausfluegen in den Nationalpark o.ae. wohl immer woanders uebernachten muessen, da man selbst nach Oviedo hin und zurueck an einem Tag Probleme bekommt, da wie in Irland die Busse hier auch einfach mal sehr viel spaeter oder gar nicht kommen. Das wir in Irland ein Auto hatten war wirklich Luxus. Ich habe auch schon ein Angebot hier in der Naehe gefunden, wo man zu Pferd durch die Berge reitet :) Asturien wirbt in diesem Prospekt darum, dass es keine Abzocke mit uebel zugerichteten Gaeulen ist, also werden wir mal ueberpruefen ob das so stimmt. Vorausgesetzt ich finde einen Weg da irgendwie hinzukommen.

Nach zwei Tagen merke ich bereits die ersten Fortschritte in Sachen Spanisch, ich kann jetzt sogar schon antworten und habe keine Hemmungen auch mal was auf spanisch zu fragen. Pepe hat sich zu meinem Lehrer erklaert und quatscht fleissig Spanisch mit mir, verlangt Spanische Antworten und sagt mir bei allem, was der spanische Name ist inklusive> Repito! zu dt. wiederhole bis ich es korrekt ausspreche. Lynn spricht Englisch mit mir, ich habe das Gefuehl, dass sie wenn sie kann gerne Englisch spricht, da sie und Pepe sich ja nur auf Spanisch unterhalten und sie eigentlich aus Amerika kommt.

Ich habe uebrigens in Erfahrung gebracht was fuer eine Rasse Lex ist: Eine Haelfte Malamute, ein Viertel Labrador und ein Viertel irgendeine belgische Schaeferhundrasse. Ich finde er hat zumindest charakterlich von allem etwas.

Das halboffene Zimmer:


Der Garten, hier ist alles so, ebene Strecken gibt es hier nicht. Ich packe mich momentan auch noch mindestens taeglich 4-5 Mal hin, wenn ich beim Laufen nicht auf den Boden schaue. Tja, so ist das halt als echter Flachlaender ;)



Der Ausblick vom Garten:

Montag, 2. August 2010

Tag 1: Der Tag des Schafes

Meine Behausung hat ein bisschen was vom Zelten, nur das es stabiler ist und ein richtiges Bett darin steht, was ja schonmal viel Wert ist. Ansonsten hat es aber keinen richtigen Boden, sondern eine Art Kies und sieht von innen ein bisschen aus wie von Pepe selbstgebastelt, aber ich habe Strom und Licht und fuer den Sommer ist es voellig ok.



Waschen tue ich mich an einem Waschbecken in einer Art halboffenen Zimmer. Es ist gegenueber von Pepe und Lynns Haus, eine Art Kueche mit Esszimmer, nur eben offen. Dort lebt auch Hofhund Lex, ein riesiger Mischling der mich als erstes an einen Rottweilerrueden erinnert hat. Lex ist ein dufter Kerl, schnorrt sich die meiste Zeit bei den Feriengaesten durch und wie Lynn berichtete, findet es super wenn jemand mit ihm spazieren geht. Also hab ich ja schonmal einen furchteinfloessenden Begleiter wenn ich die Gegen erkundschafte. :)



Der Tag begann heute um neun Uhr mit Fruehstueck, die Spanier haben voll meine Tagesrythmus. Nach dem Fruehstueck (Hat mich an Porridge erinnert) so um halb zehn, wasch ich erstmal ab (Spuelmaschine, Wasserkocher oder Mirkowelle gibts hier nicht), dann geht meine Morgenrunde los. Als erstes gehts in den Garten, der an einem superfiesen Hang liegt dort ist auch der Huehnerstall und als erstes werden die Huehner gefuettert und bekommen frisches Wasser. Ausserdem schau ich ob irgendwo Eier gelegt wurden. Wir haben auch eine Henne mit Babykueken :) Dann geht es ins Gewaechshaus, hier leben im Moment Babykitten und eine super aggro Katzenmutter die mich fast umbringen wollte als ich unangemeldet im Gewaechshaus stand. Ausserdem muss hier taeglich gewaessert werden. Anschliessend wird Futter fuer die anderen Katzen hingestellt, aber keine von denen ist wirklich zahm, man sieht sie nur durch Zufall. Lynn versucht die Kitten etwas zahm zu bekommen in dem sie sich taeglich hinsetzt und sie streichelt. Aber so richtig drauf stehen tun die auch nicht :)
Dann gibt es ausserdem noch zwei Kuehe die ihr Wasser brauchen und eine etwas verselbststaendigte Kaninchenpopulation, die sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Geheges leben und wo Pepe und Lynn noch raetseln, wie sie die eingefangen bekommen. Ich fand das ziemlich komisch ;) Jeden zweiten Tag soll ich dort nach Wasser schauen und etwas Futter auf den Boden werfen.

Dann ging das eigentliche Projekt los: DIE SCHAFE!



Die Schafe sollten auf eine andere Koppel gebracht werden, da die hier kahl ist. Pepe hat nun seine etwas eigene Art die Schafe zu transportieren. Wir haben sie in eine Huette getrieben, dann einzeln zum Auto gebracht (Boah so ein verdammtes Schaf ist stark) und dort wurden sie dann an den Beinen verschnuert, in den Kofferraum eines Autos in der Form eines Kangoos gepackt und so ging es dann mit dem Kofferraum voller Schafe durch die Berge zur anderen Koppel. Damit man nicht vor jeder Kurve bremsen muss, hupt man als Spanier uebrigens einfach vor jeder scharfen Kurve ausgiebig, damit alle wissen dass da jetzt einer mit dem Kofferraum voller verschnuerter Schafe kommt. Nachdem die Schafe wieder frei waren, hab ich in einer Bar noch mein erstes Cider getrunken (schmeckt gut, hat was von saurem Apfelsaft und Pepe sagte viel mehr ist das auch nicht) und dann ging es wieder zurueck. Pepe hat gekocht (krch das ist hier wie bei uns zuhause :) ) und dann nach dem Teller abspuelen war Siesta bis halb fuenf. Ich hab mich dann um halb fuenf noch zwei Stunden um den Garten gekuemmert, Humus auf ein Beet gebracht und die Erdbeeren zurechtgeschnitten und gegessen (sehr lecker). Mein Dinner hab ich mir dann noch selber zusammengekramt, ab unter die Dusche und von den deutschen Urlaubern das Modem geholt damit ich mit Lynns PC ins Internet und diesen fabuloesen Bericht abliefern kann. Die naechsten Tage werde ich mal die Gegend erkunden, Pepe will das Rad noch fuer mich reparieren lassen und von Lynn habe ich reichlich Karten und Infos bekommen wie ich wann wo wohhin komme. Ob ich arbeiten oder reisen will ist mir eigentich selbst ueberlassen, mal sehen wann ich das erste Ziel in Angriff nehme. Jetzt ist es schon halb neun und fuer kleine Wwoofer auch bald wieder Schlafenszeit. :)

DAAAA!!!

Gestern ging es los! Aufbruch nach Spanien, ich bin ja nun echt kein Flugmensch und doch war ich bereit mich 3 Fluegen zu stellen. Auf der Hinfahrt hat alles gut geklappt, zwar Stau vorm Elbtunnel, aber genau am ersten stehenden Auto war unsere Abfahrt zum Hamburger Flughafen. Dort ging ja alles noch recht relaxt zu, auch wenn ich den ersten Flug sehr anstrengend fand, da ich nicht so richtig entspannen konnte im Flugzeug. Angekommen am Frankfurter Flughafen, hab ich mich strikt an meine Anweisungen gehalten: Raus aus dem Gate, gucken wo der naechste Flug geht und los. Ein kilometerlanger Spaziergang zum naechsten Gate folgte, ich konnte dann glatt nochmal schnell auf Toilette ehe das naechste Boarding beginnen SOLLTE. Da dann schon meine erste Vermutung, dass es sich bei diesen Boardingzeiten eher um grobe Richtlinien handelt. Es war nun vier Uhr und ich hatte schon die Welt durch und nahm mir fuer den naechsten Flug nach Barcelona die Zeit. Soviel Zeitung hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gelesen. Ulkigerweise las ich in der Zeit auch, dass Frankfurt in den Top Ten der schlechtesten Flughaefen gewaehlt wurde, eben wegen der Kilometerlangen Wege, konnte ich hier nur unterschreiben! Da ich nun irgendwie das ganze Fliegen nicht mehr sonderlich aufregend fand hab ich also meine Zeitung gelesen, dass Lufthansabrot mit Schinken und den Muesliriegel gierig verschlungen und bin dann - dank daemlichen Shuttlebus - um zehn vor Acht am Flughafen angekommen, um acht sollte schon wieder das Boarding beginnen und ich hatte nichtmal eine Ahnung wo mein Gate ist. Infotafel schnell gefunden und auf den Weg gemacht. An dieser Stelle sei bemerkt, dass die in Barcelona irgendeinen magischen Bodenbelag oder sowas haben, was Geraeusche schluckt. Es ist dort so unglaublich STILL. Tausend Menschen um dich rum und du denkst hier ist ja gar nichts los. Also drei Minuten vorm naechsten Boarding angekommen (ah gut Boarding soll nun erst um kurz nach acht stattfinden). Auf einmal eine Durchsage auf Spanisch, dass das Gate geaendert wurde. Ich gutglaeubiger Mensch warte noch auf eine Durchsage auf Englisch um zu schauen ob ich das jetzt auch richtig verstanden habe- ha ha wie naiv! Da aber alles um mich rum aufsprang und loseilte fuehlte ich mich mal in meiner annahme bestaetigt und folgte. Durch diese Aktion verschob sich nun wiederrum das Boarding, die Maschine verpasste ihren Slot oder wie das heisst und nun hiess es, dass wir wieder mindestens eine halbe Stunde warten muessen. Um halb zehn statt um halb neun startete schliesslich die Maschine. Ich war inzwischen schrecklich muede und hungrig, hab mich aber trotzdem ueber den tollen Ausblich auf Spanien bei Nacht gefreut. Wobei ich hier mal anmerken muss, dass einem Businessclass bei der Spanair keinerlei Vorteile beschert, ausser einem Erfrischungstuch, das ich aber beim besten Willen nicht brauchte. Immerhin gab es hier nochmal einen kleinen Snack.
Um elf ENDLICH in Ovieda war sogar mein Koffer mit angekommen :) Pepe kam auch gleich auf mich zugehechtet, ein Spanier wie man ihn sich vorstellt, bisschen kleiner, bisschen staemmiger und gleich dein Freund. In Pepes kleinem Miniauto (geschaetztes Baujahr fruehe neunziger) ging es dann eine halbe Stunde durch die bergige Landschaft Asturien, die Strassen gewannen zunehmend Aehnlichkeit zu denen in Irland, dann ging es einen extrem steilen schottrigen Feldweg hoch zur Farm, wo ich mich trotz meiner Muedigkeit kaum halten vor Lachen, dass der echt so ein Auto faehrt und dass da auch noch hochbekommt. Pepe versicherte mir aber, dass er auch einen Landrover besitzen wuerde auf meine Frage, ob das nicht das falsche Auto fuer diese Gegend sei.
Angekommen wartete Lynn auf uns und ich bekam erstmal was zu Essen, sie zeigte mir wo ich schlafen wuerde und ich fiel um halb eins totmuede ins Bett.