Donnerstag, 14. Oktober 2010

Home again!

Jaaa wenn auch etwas verspätet: ICH BIN WIEDER ZUHAUSE!!!!

Der Rückflug war nicht unbedingt herausragend, in Barcelona ewig langen Aufenthalt und in Frankfurt noch schnell zum Anschlussflug gehechtet. Der Koffer hat das nicht geschafft, aber Lufthansa war zuvorkommend und hat den Koffer am nächsten Tag nach Hause geliefert.

Ich kann stolz berichten, dass wir das Projekt abgeschlossen haben, nicht ein Baum oder Ast lag da noch rum, als wir am letzten Tag fertig waren und auch alle Stützpfeiler standen.

In Deutschland habe ich bislang noch kein Sidra gefunden, auch nicht in einem spanische Spezialitätenladen. Den ganzen Fisch vermisse ich nicht ;) Es ist schön wieder zuhause zu sein :D

Sonntag, 26. September 2010

Umzug!

Es ist wieder Sonntag! Und ich muss sagen es ist ganz schoen kalt hier in Spanien, glatt schon Pulloverwetter und trotzdem etwas frisch!

Ich war aber trotzdem so tapfer und bin losgestiefelt um auf meine letzten Tage noch ein paar Bilder zu machen. Als erstes bin ich mit Lex den Berg erklommen.



Leider kuemmert sich in Spanien niemand so wirklich um die Wege, was dazu fuehrt das die meisten so aussehen, wobei das ja noch geht: Die meisten Wege sind leider voellig zu oder sie hoeren mittendrin einfach ploetzlich auf und man steht da wie bloed. Auch um den Camino de Santiago kuemmern sich die Bergprovinzen hier nicht wirklich.



Da ich ja den ganzen Berg HOCHlaufen musste, musste Lex die arme Sau mich ziehen, aber als halber Schlittenhund sollte ihm das ja nicht soviel ausmachen, auch wenn er leider kein Geschirr hat.



Bis zur Spitze:



Und da ich keine Lust hatte oben tausend Bilder zu machen, hier ein kleines Video mit persoenlichem Audiokommentar von Jana.



Einen wenn auch freien dafuer aber sehr steilen Weg ging es dann zurueck (auf Bildern sieht das nie so steil aus wie das wirklich war!!!)



Blick vom Berg auf Los Rozos. Das haus ganz hinten links ist unser Nachbar Josè (haha). Davor sieht man das Haus von Lynn und Pepe, direkt davor mein Huettchen. Ganz vorne ist El Balcon, eines der Ferienhaeuser. Hinter den Baeumen kann man etwas weiss sehen, dass sind die anderen beiden Ferienhaeuser, hinter denen befindet sich das dritte und groesste Ferienhaus. Ganz rechts ist ein bisschen Scheune zu sehen, zwischen den Ferienhaeusern und der Scheune befindet sich der Garten.



ZUM PROJEKT

Das ist natuerlich weiter fortgeschritten. Tausend weitere Balken sind hinzugefuegt, hinten haben wir einen Graben gebuddelt was richtig viel Spass gemacht hat da alles voller Wurzeln von den behinderten Pinien war. Dann die Plane angebracht, alles wieder zugebuddelt, ein Dach hinzugefuegt, der erste Stabilisator steht bereits und wir haben ungefaehr siebetausend Pinien entrindet und wie echte Profi Holzfaeller in unser Bauwerk gebracht um sie dort aufzubewahren. Wir koennen die ganzen gefaellten Baeume da ja nicht einfach so liegen lassen.


Die Aufraeumarbeiten gehen voran:



Ausserdem musste ich noch ein Bild von meinem Lieblingshuhn machen :) Es ist klein und braun mit weiss und hat momentan vier Kueken, wovon eines auch braun ist :))))



Fairerweise muss ich dann auch mein Lieblingsschaf zeigen, ein uralter Schafsopa (rechts liegend natuerlich) xD



Dann wollte ich auch unbedingt nochmal zeigen, wie Lynn und Pepes Haus eigentlich von innen aussieht. Die Kueche:



Das Wohnzimmer:



Und dann die Aufloesung der Ueberschrift: ICH BIN UMGEZOGEN!!! Da es hier langsam kalt wird und die Turisten zu 3\4 endlich weg, bin ich in das naechste Ferienhaus gezogen!!!



Oben ist das Schlafzimmer und ein kleines Bad, unten die Kueche die ich aber nicht benutze. So sieht mein Zimmer aus:



Ich habe sogar einen Ofen und kann es mir auf meine letzten Tage hier nochmal richtig gemuetlich machen :) Nur noch vier Mal schlafen!!! :))))

Montag, 20. September 2010

Ringreiten auf Spanisch

Gestern war es nun soweit und wir sind zum Ringreiten nach San Martin gefahren, damit Jana Pferde gucken kann :) Also wie zu erwarten hatte es nicht soooo viel mit deutschem Ringreiten zu tun. Es war eine grosse Leine gespannt auf der dutzende Ringe hingen, die Reiter sind durchgeritten und haben versucht einen zu erwischen. Wenn kaum noch welche hingen, sind dann mal welche hingegangen und haben neue aufgehangen.





Wer zu klein war oder ein kleineres Pferd hatte, hatte Pech gehabt, oder man behalf sich mit etwas eigentuemlichen Steigbuegeln:



In Spanien ist das ganze Maennersache, die meisten waren so 16-25 Jahre alt, ein paar aeltere Herren, das wars. Eine einzige Frau hat mitgemacht und die hat unserem Geschlecht keine Ehre gemacht. Nix getroffen und ein Gaul, der unglaublich lahmarschig war -.-

Was natuerlich interessant zu sehen war (fuer mich) waren die spanischen Saettel:





Als Mann muss man offensichtlich moeglichst schnell hindurchfegen, allgemein ging die ganze Angelegenheit ziemlich schnell, grade mal 1 Stunde und dann stand ein Sieger fest, gab aber keinen Preis und nichtmal ne Durchsage. Lynn und ich haben erst gemerkt das es vorbei war als alles um uns herum aufstand und wegging xD Ich bezweifel auch, dass die netten Herren da neben den ringen, die ja nichtmal was zu schreiben hatten, wirklich so genau mitgezaehlt haben aber na ja XD In Spanien sieht man das halt nicht so eng ;)

Freitag, 17. September 2010

Das Projekt

Hola!!!

Da sich meine Zeit in Spanien nun langsam auch schon dem Ende naehert (noch zwoelf Tage!!!!) wird es langsam mal Zeit unser Projekt vorzustellen. Da mich immer noch Magenbeschwerden nerven und ich mich jetzt erst langsam auf dem Weg der Besserung befinde, hab ich sonst auch nix gemacht XD

Also ganz oben auf dem Huegel befindet sich ungenutztes Gelaende, wo Pepe gerne ein weiteres Haus errichten wuerde. Der ganze Huegel war nun aber zugewuchtert mit Brombeeren (ich hasse Brombeeren jetzt uebrigens) und es standen nur schlappe 12 Tannen im weg.



Als erstes hiess es also, dass die Tannen wegmuessen, aber wohin mit den gefaellten Tannen? Saemtliche Lagerraeume fuer Feuerholz sind ausgereizt, also wurde kurzerhand beschlossen, dass wir eine Lagermoeglichkeit fuer die 12 Tannen schaffen. Zunaechst wurde mit dem Freischneider alles an Brombeeren vernichtet, dann haben wir die Baeume gefaellt.



Die Baeume teilweise in 16 Pfaehle zerlegt, die Aeste beseite geschafft, die Rinde von den Pfaehlen mit Aexten entfernt.



16 Loecher in die Erde gegraben, 16 Pfaehle darin eingebuddelt. Mit den Landrover auf den Berg gefahren und ungefaehr zehn Eukalyptusbaeume gefaellt, die Rinde von diesen entfernt, sie runterschafft und montiert. So sieht es jetzt aus:



Pepe moechte das ich betone, dass wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einen Euro ausgegeben hatten, ich moechte betonen, dass ich um einiges talentierter bin raeumlich zu denken als Pepe.

So sieht es aus wenn Pepe markiert wie er den Stamm saegen muss:



Oder so (nach siebenmal runternehmen und korrigieren)



Und so wenn Jana fuer Pepe markiert, wie er am besten saegt:



oder so



Ich habe eindeutig mehr Talent. Die Bilder sind von heute morgen, das Projekt ist bereits weiter fortgeschritten. Ich mache morgen weitere Bilder. Wir haben uns bereits ziemlich geaergert, dass wir keine Fotos gemacht haben als das noch alles Dschugel war und die Baeume noch standen. Nun ja, ihr muesst es euch einfach vorstellen: ALLES VOLLER BROMBEEREN!!!

Ansonsten ist jetzt auch in Spanien der Sommer vorbei. Es regnet seit gestern und die Wetterprognosen sind nicht sehr sonnig fuer meine letzten zwoelf Tage. Am Wochenende ist in San Martin, das Dorf was man von unserem Huegel aus sieht, ein Fest inklusive Ringreiten zu Pferd am Sonntagabend was ich mir natuerlich nicht entgehen lasse. Pepe wollte mir ja ein Pferd besorgen und mich auch anmelden, aber da ist mir mein Leben doch zu kostbar, als das ich mich auf einem fremden spanischen Gaul (der ja nur beschissen geritten sein kann) setze und da herumgalloppiere, waehrend um mich herum Festlichkeiten stattfinden. Ich kenne ja deutsches Ringreiten und die Pferde dort, Spanisches Ringreiten stelle ich mir dann doch noch ne Spur heftiger vor. Ich hoffe es regnet wenigstens nicht.

Zum Abschluss viele Gruesse von Lex, den Pepe heute aus Ballota abholen durfte da er einem Pilger die ganze Strecke gefolgt ist ;)



Und natuerlich von der teetrinkenden Jana aus ihrem Kabuff (mit Asturient-shirt natuerlich!)

Mittwoch, 8. September 2010

Lost in the woods

Nach einer recht ruhigen und ereignislosen Woche, hat Jana sich erstmal ein abenteuerliches Wochenende verschafft. Am Sonntag hatte ich spontan die grandiose Idee einen großen Spaziergang zu machen und fragte Lynn, wo man denn hingehen sollte, wenn man einen großen Spaziergang machen will. Lynn empfahl mir einen Teil des Flusses abzulaufen, was wirklich sehr schön sein soll. Gesagt getan. Ich mit Lex gegen eins aufgebrochen und die ca. 5 Kilometer zum Fluss gelaufen. Wir wollten dann, laut Karte, dem Fluss so ca. 2-3 Kilometer folgen ehe er einen zu einer anderen Straße führt und von dort aus wieder ca. 5 Kilometer zurücklaufen. Das Flussbett war sehr schön und es hat sowohl mir als auch Lex sehr viel Spaß gemacht hindurchzulaufen.



Bis das Flußbett immer schwieriger wurde, entlang des Ufers keine Weiden mehr waren sondern Gehölz und der Fluss einfach kein Ende nahm. Nachdem ich dann schon einige Zeit unterwegs war, wurde mir schließlich klar, dass was schiefgelaufen war und ich mich verlaufen hatte. An dieser Stelle war ich dann besonders froh Lex bei mir zu haben und zumindest nicht ganz allein zu sein.



Lex und ich sind dem Fluss weiter gefolgt, wir hatten ja keine andere Wahl. Irgendwann sind wir endlich auf alte Ruinen gestoßen, dann auf Weiden und ich fand einen Pfad den Berg hinauf, der nicht überwachsen war und tatsächlich wohin führte. Nun schon völlig fertig schwor ich mir herauszufinden wo ich bin und dann Lynn anzurufen, damit sie uns abholte. Da hielt Lex es für eine gute Idee Schafe zu hetzen und ich musste nun auch noch über die Schafsweide hinter diesem Hund her rennen, wir hatten zu diesem Zeitpunkt ja erst ungefähr 12km zurückgelegt, wieso auch nicht? Kaum hatte ich Lex wieder, stellte ich fest dass ich die Leine verloren hatte und musste mir dann aus einem Band am Schafszaun selber eine basteln. Weiter den Berg hoch begegnete ich dann endlich einer Frau, die in einem der Häuser zwischen den ganzen Ruinen wohnte, die ich fragte wo ich bin. Das wusste sie anscheinend selber nicht so genau, ich zeigte ihr die Mappe und sie deutete auf die ganzen Orte drumherum und sagte mir immer, dass das nicht weit weg sei, was mir auch klar war! Also fragte ich sie stattdessen, wo ich lang müsste um zur nächstgrößeren Straße zu gelangen. Immer gradeaus. 3-4 km später stieß diese alte Straße doch tatsächlich auf eine neuere zweispurige Landstraße, die nun auch in eine Richtung verriet, wohin die Straße führte. Nachdem ich die Mappe ausgiebig studiert hatte kam ich zu dem Entschluss, dass die andere Richtung nach Arcallana führen müsste, die „Hauptstadt“ (besteht aus 15 Häusern) unseres Bezirks. Weitere zwei Kilometer immer noch nichts und ich war schon wieder kurz vorm verzweifeln, da kommt mir ein Auto entgegen, was ich natürlich sofort anhalte. Und wer sitzt drin? Der einzige Spanier im Umkreis von 200km der perfekt Deutsch spricht und dem auch Kiel ein Begriff war. Der nette Herr inspizierte die Karte mit mir, bestätigte das ich kurz vor Arcallana sei und fragte wo ich denn hinmüsste. Ich erklärte ihm woher ich kam, aber das ich von Arcallana aus abgeholt werden könnte. Motiviert stiefelte ich nun weiter, unsere Rettung war ja nahe (ja Lex war für seine Schafsnummer immer noch an der Leine!). In Arcallana angekommen wollte ich nun Lynn anrufen – kein Empfang, dafür aber der Akku schwach. Weitergelaufen nach Las Durces (2km) – kein Empfang. Weitergelaufen nach Las Mafallas (2km) – Empfang! Es reichte für ein „Hi!“ dann schaltete sich mein Handy aus – ganz großes Kino. Nun war ohnehin alles egal und ich beschloss, dass ich die schlappen vier Kilometer jetzt auch noch laufen könnte, schmerzender Füße zum Trotz und Lex hatte ja nach wie vor gute Laune. Ich hatte aber Glück, der Anruf hatte Lynn dann doch etwas beunruhigt und so hat sie uns weitere 2km später aufgesammelt, erleichtert das alles ok war. Wie man sich halt so nach 25 Kilometern mit einer Flasche Wasser halt fühlt. Müde war gar kein Ausdruck.

Das grandiose war ja noch, dass ich für Montag eine Exkursion nach Gijón geplant hatte. Exkursionen beginnen immer gut, wenn man vor lauter Muskelkater froh ist überhaupt vorwärts zu kommen. Ich habe mir die Altstadt angeguckt und in ein paar Geschäfte geschnuppert, dann erstmal eine ausgiebige Pause gemacht um Karten zu schreiben und Eis zu essen. Dann bin ich auch noch ins Aquarium und danach musste ich mich wirklich zusammenreißen um auf der Parkbank kein Nickerchen zu halten. Eine Cola half mir dann über diese Krise hinweg und ich hab mich noch zum nächsten Supermarkt geschleppt, bevor meine Füße wieder so wehtaten, dass ich mich zum Busbahnhof verzogen habe und dort auf einer Bank von einem spanischen Opa vollgequatscht wurde, war mir dann aber auch egal – Hauptsache sitzen bis der Bus kommt.

Seit gestern plagen mich nun Magenbeschwerden dank so einer geräucherten Wurst die ein paar Touristen hiergelassen haben. Wir haben Besuch von Lynns Freunden aus New York und eine ausgemergelte Mutterhündin mit einem Welpen ist wieder aufgetaucht, am Sonntag war bereits ein junges Mädchen aus der Nachbarschaft mit ihr herumgelaufen um zu fragen wem sie gehört. Sie haben sie dann wieder mit nach Hause genommen und gestern kam ein Polizist um die Hündin abzuholen, da war aber keiner Zuhause. Nun ist sie heute wieder hier aufgetaucht, natürlich an einem Feiertag wo keiner kommt um die Hündin abzuholen. Da sie hier nicht bleiben kann wegen Lex (und Pepe sie auch nicht hierhaben will) standen wir nun da mit dem Problem. Pepes Vorschlag war sie irgendwo auszusetzen damit sie nicht zurückfindet, ich hab ihn dann aber überzeugen können sie zu den Nachbarn zu bringen, die sich bis dato um die Hündin gekümmert hatten. Zwar war keiner zuhause, aber es gab eine geschützte Hütte, eine Kette und es standen auch leere Schalen rum. Ich denke mal das Mädel hat gutgläubig gedacht, dass die Hündin schon dableiben würde (oder hat gehofft, dass sie wieder verschwindet). Also haben wir sie jetzt dort wieder angekettet und ihr Wasser hingestellt, wenn das Mädchen schlau ist lässt sie sie jetzt einfach an der Kette und ruft morgen die Polizei nochmal an, dann hat sich das Problem für alle erledigt und wird sich nicht immer gegenseitig zugeschustert. Die Geduld von Spaniern mit streunenden Tieren scheint nicht die Größte zu sein und Pepe ist sich sicher, dass die Nachbarn sich aufregen werden, dass wir sie einfach bei ihnen angekettet haben. >_>

Montag, 30. August 2010

Josè! Toma!

Als allererstes: AUAAAAAAAAAAAAAAAAA ICH HABE EINEN SONNENBRAND!!!! Nachdem gestern doch tatsaechlich mal Bombenwetter auf einem Sonntag war, bin ich zum Strand nach San Pedro gefahren um ein bisschen in den Wellen zu planschen und am Strand zu lesen. Ich habe mich eingecremt und ich war auch nur 3 Stunden da, eben um Sonnebrand zu vermeiden. Und was ist passiert????



Der Sonnebrand juckt eher als das er wirklich weh tut. Supernervig -.- Dazu hat mich eine deutsche Urlauberin heute gefragt, wie Lynn und ich es schaffen so weiss zu bleiben. Pf. Kann halt nicht jeder den ganzen Tag in der Sonne liegen und manche muessen lange Hosen tragen, weil es ihnen reicht das ihre Arme stets aussehen als haetten sie ein Problem mit sich selbst. SO!

Da ich zum Strand keine Kamera mitnehme (will ja nicht das sie gemopst wird) hab ich einfach mal nach einem Bild von dem Strand gegoogelt:



Obwohl recht starker Wind war, war recht viel los und nach drei Stunden nervte mich das staendige Jose! Jose! extrem und ich dachte, was fuer ein aetzendes Kind ist dieser Jose eigentlich? Ha, das Ding ist aber, dass hier tatsaechlich jedes zweite Kind Jose heisst, anscheinend gibt es in Spanien nicht viel mehr Namen zur Auswahl. Pepe ist auch nicht sein richtiger Name, der lautet naemlich... na? Richtig, Josè. Genau wie 80% der restlichen spanischen Bevoelkerung. Demzufolge hoert man staendig spanische Eltern ein und denselben Namen rufen und dann um zwei Uhr: BAEM! Essenszeit. Saemtliche spanische Familien um mich rum riefen nun auf einmal ihre Joses aus dem Wasser und packten ihre Kuehltaschen aus und dann das typische spanische Essen: Toma! Toma! Quierres Tortilla? Toma! Toma! (nimm! nimm! Willst du Tortilla? Nimm! Nimm!)
Das kenn ich ja schon von Pepe, aber wenn man es in einer Tour um sich rum hoert nervt das echt. Aber anderen Leuten staendig Essen aufdraengen zu wollen scheint echt so ein typisches spanisches Ding zu sein. Das man satt ist, oder keinen Hunger hat, oder das Essen nicht mag sind Dinge, die ein Spanier nicht versteht, oder erst auf die dritte Verneinung nach einem eindringlichen: Toma! Toma!

Ansonsten sind heute die Kueken geschluepft und Pepe hat gestern das Psycho-Schaf geschlachtet. Die Innereien bekamen interessanterweise die Huehner, die haben aber nicht soviel davon gefressen, also hat Lex sie sich rausgeklaut, die Haelfte gefressen, die andere Haelfte als Parfuem benutzt und sich ausgiebig darin gewaelzt. Yummi :)

Samstag, 28. August 2010

Oviedo

Wie geplant bin ich am Donnerstag nach Oviedo gefahren! Leider begann der Tag etwas dramatisch mit einem Küken-Notfall. Wir hatten vor ein paar Tagen einen starken Regenguss und eines der Küken hatte sich bei der Flucht zurück in den Stall irgendwie verlaufen und hing dann irgendwo fest. Lynn hat es gefunden, aufgewärmt, etwas zugefüttert etc. aber es wurde die letzten Tage immer schwächer und am Donnerstagmorgen fand ich es dann ganz allein im Stall zu schwach um noch wirklich irgendwo hinzukommen. Wir haben es in das Gewächshaus, wo es immer warm ist, in eine Box gepackt mit etwas Futter und Wasser, aber uns nicht viele Hoffnungen gemacht.

Nun ja so ist das mit Farmtieren, wie Lynn schon sagte, eines macht immer was dummes. Wir sind dann nach Oviedo gefahren wo Lynn mich am Bahnhof rausgeschmissen hat. Von dort aus bin ich erstmal die „Hauptstraße“ runter in die Altstadt gelaufen. Die Altstadt ist superschön, ganz Oviedo gefiel mir sehr gut.



Ich bin als erstes über den Markt in der Altstadt gelaufen, wo wieder hauptsächlich Klamotten und Ramsch billig an den Mann gebracht wurden. Häufig hat man auch ein paar Leute dort die handwerkliches oder selbstgemachtes Zeug anbieten, aber die fehlten leider und so hab ich nicht wirklich was für mich oder andere gefunden. Dafür waren die alten Frauen mit ihren Gemüsekisten wieder mitten drin.



Dafür hab ich ein paar Andenkenladen gefunden und ein paar Postkarten gekauft. Eine davon zeigt die Woody Allen Statue, die es in Oviedo gibt. Woody Allen hat nämlich seinen Film Vicky Christina Barcelona zum Teil auch in Oviedo gedreht und wohl so über die Stadt geschwärmt, dass man prompt eine Statue für ihn aufgestellt hat. Ich bin kein Woody Allen Fan, aber die Statue ist tatsächlich ganz cool und so hab ich im Süßigkeitenladen „Tutti Woody“ daneben meine Gumminaschereien gekauft. Überhaupt gibt es in Oviedo überall so kleine Statuen, aber nicht so lahme Sachen, sondern irgendwie sehen die alle richtig gut aus. Oviedo hat auf jeden Fall Stil.



Als nächstes bin ich dann ins Kunstmuseum. Ich bin, abgesehen von Fotografie, ja nicht so der Kunstfanatiker, aber der Eintritt war frei und sie Galerie soll sehr schön sein. Mit der modernen Kunst konnte ich natürlich nix anfangen, aber es gab auch ein paar Fotografien und ein paar richtig gute ältere Bilder die mir sehr gut gefielen. Natürlich auch eine ganze Jesusetage die ich einfach mal übersprungen habe, dafür habe ich mich intensiv mit den ganzen Potraits und Büsten von toten Adeligen auseinandergesetzt, ich finde es immer interessant wie die Leute aussahen.

Wo wir grade bei Kunst sind, wir haben ein deutsches Künstlerehepaar momentan hier. ER liebt es zu reden, er stört sich auch nicht daran wenn du grade beschäftigt bist, aber was ich mich da wirklich gefragt habe: Wieso sind Künstler immer mit anderen Künstlern zusammen? Und: Wieso sind Künstler in dem Glauben, dass sich jeder für Kunst interessiert und ihre Kunst gut findet? Sie scheint noch was ganz interessantes zu machen, so Skulpturen aus Drähten und solche Sachen, aber er ist halt Maler. Maler. Ich meine ich hab seine Bilder gesehen als sie draußen waren zum Trocknen, er kann schon malen, aber ich kann über sowas nicht diskutieren.

Nun ja, nach dem Kunstmuseum, wo ich die ganze Zeit von Securities verfolgt worden war, bin ich weiter zur Kathedrale und habe mal wieder über die unglaubliche Protzerei in katholischen Kirchen gestaunt. Das sind ja keine Kirchen, das sind PALÄSTE und diese Kirche hat einfach alles übertroffen. Erstmal gibt es ja immer diese Kerzen, wo man eine Spende entrichtet und dafür eine Kerze anzünden kann. DIE KERZEN WAREN FAKE! Das waren so elektronische Teile, die wie Kerzen aussehen und wenn man Geld eingeworfen hat, ging bei einem das Licht an. Ich hab mich ja darüber schon ziemlich aufgeregt, aber Lynn hat es geschafft das noch zu übertreffen. Wo ich ihr davon erzählt habe, berichtet sie mir, dass man in dieser Kirche per Kreditkarte spenden kann! Die haben da so einen Automaten, wo man seine Kreditkarte reinstecken kann!!! Ich mein klar, irgendwie muss man die Kirche mit lauter kleinen Extrakirchen innen drin und was ich was alles ja finanzieren. Es gab auch eine Ecke, wo irgendso ein Typ den Camino de Santiago gefilmt hat und man konnte sich auf die Bänke setzen und ist da quasi so durchgelaufen. Waren natürlich alles nur wunderschöne Wanderwege, die ganzen Kilometer die man hier an vielbefahrenen Haupt- und Landstraßen entlangläuft wurden natürlich ausgeblendet. HA HA.

Nach meinem Ausflug in die befremdliche religiöse Welt bin ich dann zurück in den neueren Teil der Stadt habe was gegessen, hab mir den Teil der Stadt ausgiebig angeguckt, war einkaufen und bin dann in den Park gegangen und hab mich auf einer Parkbank entspannt, da mir die Füße wehtaten. Einen weiteren Rundgang später musste ich auch schon zum Busbahnhof, bin über eine Stunde mit dem Bus zurück und hab dann mit Pepe das erste Mal Shrimps gegessen. Waren ziemlich scharf, ich weiß nicht ob das an Pepes Zubereitung lag oder das generell der Fall ist. Übrigens hat Pepe früher Restaurants besessen und dort gekocht, deswegen kann er das auch so gut.

Das Babykücken ist wie erwartet gestorben und auch die Kitten sind jetzt ausgezogen. Eine Nachbarin in El Pueblo wollte sie gerne haben und so hat Pepe sie ihr gestern gebracht, da das mit Lex langsam wirklich gefährlich wurde. Wir hoffen sie kümmert sich gut um die Zwerge, schließlich haben viele Leute viel Mühe in die Kitten gesteckt um sie zahm zu bekommen, trotz ihrer blöden Mutter. Nun ja, die Mutter ist vermutlich schon wieder trächtig, kastrieren tut hier ja niemand, und bald gibt es dann wohl schon wieder neue Kitten. Eine der Hennen brütet auch, also herrscht hier bald wieder Babyalarm. :)

Mittwoch, 25. August 2010

Katzen sind irgendwie dumm

Anstatt zu arbeiten, haben Pepe und ich gestern beschlossen, dass wir lieber fischen gehen wollen. Also haben wir Auto und Kajak klargemacht und uns aufgemacht zu einem Strand neben dem Leuchtturm von Ovinana, wo ich schonmal Küstenfotos gemacht habe.



Plan war, mit dem Kajak bis vor den Leuchtturm zu paddeln und dort Calamares (ich hab keine Ahnung wie das geschrieben wird) zu angeln, ist hier wohl wohlbekannt, dass dort guter Fang zu machen ist, die Fischerboote sieht man da auch immer kreisen. Nachdem wir also alles rausgekramt hatten (der letzte Ausflug mit dem Kajak lag 3 Jahre zurück), sind wir los. Angekommen, fand Pepe die Wellen schon etwas besorgniserregend.



Aber wo wir schonmal da waren, wollten wir doch wenigstens eine kleine Trainingseinheit einlegen. Trotz der Wellen ins Wasser zu gelangen war gar nicht so schwer, auch das Paddeln auf dem Wasser war ok, auch wenn die Wellen etwas mehr Arbeit verlangen. Bei der Rückkehr an den Strand hat es uns das Meer jedoch bitter heimgezahlt, zwischen den Wellen aus dem Kajak zu springen und ans Ufer zu gelangen stellte sich als unmöglich heraus und so hat das Meer Ping Pong mit uns und dem Kajak gespielt. Während ich gelernt hatte immer Lynns Rat anzunehmen und feste Sandalen trug, hatte Pepe auf seine Flip Flops gepocht. Ich springe also aus dem Kajak, die Welle kommt und das Kajak reißt mich voll um. Nun ja, wieder aufgestanden und nun stand ich also im Wasser, mit meinem Paddel in der Hand und um mich rum im Wasser schwammen Pepes Paddel, sein Cap, seine Schuhe, seine Fangleinen, während er versuchte wenigstens das Kajak festzuhalten. Ich schmiss also mein Paddel an Land und wollte seines holen, da reißt eine verdammte Welle das Kajak zur Seite, es zieht mir voll die Beine weg, ich mache einen mehr oder weniger eleganten Überflieger übers Kajak ins Wasser und habe jetzt blaue Schienbeine. Letztendlich konnten wir aber alles retten, außer einen von Pepes Flip Flops, er hat sein Ende in den unendlichen Weiten des Meeres gefunden. Trotzdem fand ich den kurzen Ausflug gut und bin jetzt ein Fan des Kajak Fahrens, sobald meine Beine ihr Trauma überwunden haben, geht es wieder los.



Die Strände sind hier wunderschön, auch wenn man an einem der Steinstrände ist, doch leider mangelt es auch so manchem Spanier und den Touris, die auf der Suche nach einsamen Stränden sind, an Verantwortung gegenüber der Natur und es gibt niemanden, der die kleinen Buchten sauber hält, die Gemeinden kümmern sich nur um die großen Touristrände.



Nun zur Überschrift: Lex hat heute fast alle unsere Kitten gekillt. Früher wurde die Mutterkatze unten bei der Futtermühle gefüttert, damit sie im Gegensatz die Mäuse fernhält. Dort ist jedoch ein Spalt im Zaun, hinter dem Lex gerne lauert, die Mutter weiß das. Sie hat die Kitten oben im Gewächshaus gehabt, dann sind sie in eine kleine Scheune neben dem Hühnerstall umgezogen. Da fängt sie an die Kitten runter zum Futter zu bringen, obwohl wir die Kitten oben extra gefüttert haben. Nun gut, also haben wir sicherheitshalber nun nur noch oben gefüttert, auch die Mutter. Was machen die Feriengäste? Sie MÜSSEN den Kitten ja unbedingt Milch geben und machen das unten bei der Futtermühle, wir sie also gebeten, die Milch oben in die Hütte zu stellen, da Lex sonst ein leichtes Spiel hat und die Kitten tötet. Wir sagen ja nichtmal was dagegen, dass sie ihnen Milch geben, obwohl Lynn und ich beide wissen, dass sie davon nur Durchfall kriegen, aber es scheint so ein inneres Bedürfnis von Menschen zu sein, Tierbabys Milch zu geben, dabei weiß ich spontan echt kein Tierbaby welches von Milch keinen Durchfall bekommt. Nun gut, die Feriengäste haben sich daran gehalten und alles war gut. Was passiert heute? Irgendwelche Feriengäste haben eine Schale Milch auf den Käfig des brütenden Huhns gestellt (vergessen?), der bei der Futtermühle steht und natürlich sind die Kitten dorthin. Wir haben die Milch nicht gesehen und uns gewundert, was die Kitten hier unten machen. Versuche die Kitten zurück in die Scheune zu bringen schlugen daraufhin natürlich fehl, obwohl Lex bereits auf der anderen Seite patrouillierte und regelmäßig vor Übermut gegen die Wand knallte und die Kitten erschraken. Es passiert was passieren musste, ein Kitten läuft durch den Spalt, bereits erwartet von Lex. Ein riesiges Geschrei folgte, das andere Kitten war wenigstens so schlau nun endlich Leine zu ziehen und in die sichere Hütte zu rennen. Ich daraufhin aus dem Garten gerannt zu Lex, Lynn von der anderen Seite und wir konnten ihn noch rechtzeitig stoppen. So ist das Kitten noch mal mit einem Schrecken davon gekommen. Letztendlich muss ich sagen, dass die Katzen hier nicht die klügsten sind, auch nicht die Mutter der Kitten. Sie weiß das Lex dort lauert, unverständlich wieso sie ihre Kitten dorthin bringt. Nun ja, sie hat ja auch nur 1 Monat gebraucht zu kapieren, dass die Person die sie und ihre Babys täglich füttert ihr nichts tun will und doch tatsächlich keine Gefahr darstellt. >_>

Montag, 23. August 2010

El calabacìn màs grande del mundo!

Der neue Blogeintrag hat solange auf sich warten lassen, da tatsaechlich ausser allerlei Putzen nicht viel passiert ist. Donnerstag sind Gaeste abgereist = Putzen. Freitag mussten wir das gesamte Rumpelhaus in El Pueblo von oben bis unten Putzen, da Samstag die Mieterin einzog. Das Haus steht seit drei Jahren leer wohlgemerkt und ich habe schaetzungsweise die Haelfte der Spinnenpopulation Asturiens ausgeloescht. Am Samstag, ueberraschung, sind Gaeste abgereist. Diesmal aber nicht irgendwelche Gaeste, sondern das deutsche Ehepaar mit der Riesenantenne, die sage und schreibe drei Wochen hier waren. Dies ist das erste Jahr, dass Pepe und Lynn soviele deutsche Gaeste haben und ich mache mir einen Spass daraus, ihnen nach kurzer Beobachtungszeit zu sagen, wie sie das Haus hinterlassen werden und was das fuer Leute sind. Lynn und Pepe sind nur verbluefft wie vorhersehbar die Deutschen (fuer andere Deutsche) sind, aber ich soll jetzt alle Deutschen anwerben die ich kenne, denn das die so ordentlich sind, stoesst hier natuerlich auf grosse Begeisterung. Wie ich vorhergesehen hatte waren die Betten abgezogen, die Asche aus dem Kamin weggebracht und alles in der Kueche sauber, etc. Selbst ein nicht ganz so gruendlicher Deutscher ist im Vergleich zu den Englaendern und Spaniern noch ein sehr ordentlicher Gast. :)
Ausserdem kam ein sehr philosophischer Pilger auf den Hof, da einer der Caminos ja direkt an uns vorbeifuehrt. Ich haette gerne ein Foto von ihm gemacht da er irgendwie ein ulkiger Typ war, aber zum Putzen hatte ich meine Kamera natuerlich nicht mitgenommen. Er kam wohl aus Frankreich, konnte aber auch Deutsch, Englisch und Spanisch, wenn auch nur Deutsch wirklich gut. Er hat erzaehlt, dass auf den Pilgerwegen momentan ziemlich angespannte Stimmung herrscht, da soviele Leute unterwegs sind, dass es nur noch darum geht wer in einer Herberge ein Bett fuer die Nacht bekommt etc. Man ist wohl nicht sehr nett zueinander.
Der Tag endete dann damit dass ich neben ein paar Erdbeeren und hunderten Peperonis die groesste Zucchini der Welt geernet habe! Als Massstab habe ich an dieser Stelle mein Handy genommen, ein Nokia N67, Laenge schaetze ich auf 12cm, wo ich grade ein Lineal hier habe.





Am Sonntag wollte Pepe eigentlich mit mir Kajak fahren und Calamaris angeln, aber den ganzen Tag liess sich nicht einmal die Sonne blicken, also sind wir stattdessen nach Gato auf den Wochenmarkt gefahren.



In Spanien gibt es nicht nur die grossen Staende von den Bauern, sondern auch viele Leute, die vor sich nur eine Kiste Zwiebeln und eine Kiste Salat stehen haben, eben aus so einem Garten wie wir ihn haben. Das finde ich sehr nett, in D kann man das ja nicht machen, weil man nichtmal die Standgebuehr reinholen wuerde. Wir haben auch mehr Zuchinis, Zwiebeln und Pepperonies als wir essen koennen, aber Pepe zwingt das einfach den Nachbarn auf, ob sie nun Zucchinis moegen oder nicht!

Da wir am Sonntag dann alle mal schick angezogen waren, wollte ich auch mal ein Foto von Pepe und Lynn machen, aber Pepe hat sich ein bisschen gestraeubt, da er keine Lust hat, dass ich die Bilder bei Facebook einstelle, Leute in Amerika das sehen und ihn dann staendig anrufen, weil sie einen Film mit ihm drehen wollen. Ich habe auch gelernt, dass es mit der amerikanischen Wirtschaft anfing bergab zu gehen, als Pepe damals das Land verlassen hat.



Heute stand uebrigens schon wieder saubermachen auf dem Programm, aber diesmal mit Pepe und Pepes Motto ist> It doesn`t has to be clean, it only has to LOOK clean! So waren wir mal wieder ziemlich schnell fertig, sind dann mit dem Landrover, dessen Fahrertuer sich langsam verabschiedet, den Berg hoch und haben Feuerholz gesammelt und auf den Regen gewartet, der mit 80% Wahrscheinlichkeit heute ankommen sollte, waehrend wir uns totgeschwitzt haben. Puenktlich um halb sieben hat es angefangen zu regnen, und wie, und jetzt hoert es nicht mehr auf. Am Donnerstag fahre ich nach Oviedo! Also (fuer alle fleissigen Leser) ist mit dem naechsten Blogeintrag am Freitag zu rechnen! :)

Mittwoch, 18. August 2010

Auf ein Neues!

Gestern war es sau heiss und da Pepe den nachmittag weg war und Lznn bockig auf ihn war, hat sie mir den Nachmittag freigegeben, damit ich zum Strand fahren kann. Also Jana ----> Auf Mountainbike! Diesmal habe ich mich gegen Novellana und fuer den Strand in Soto de Luiña (ich hab herausgefunden wie man hier ne Tilde macht!) entschieden, da dort auch was los sein soll. Und da fragt man sich gleich wieder, wieso man das nicht gleich so gemacht hat! Der Weg ist zwar laenger, aber tausend Mal angenehmer, da er sich eher durch die Berge schlaengelt und man nicht den Berg erst steil raufmuss und dann wieder steil runter. So konnte ich sowohl den Hinweg ALS AUCH den Rueckweg tatsaechlich Rad FAHREN und nicht nur schieben. Ausserdem gibt es in Soto de Luiña einen richtigen Supermarkt UND sogar eine Bank. Am Strand ist es zwar brechend voll, dafuer sind auch Rettungsschwimmer und Polizei vertreten, auch gibt es nette Strandbars und man hat ws zu gucken. Selbst im Wasser war ich, ich dachte ja dass in Spanien das Meer voll warm sein muss, nee gibt sich mit der Ostsee nix. Ich war aber stark und mutig und bin schwimmen gegangen. Zugegeben, das Wasser ist um einiges klarer und der Strand ist schoener als in Falkenstein.

Heute hab ich mich dafuer geweigert anzuerkennen, dass es bereits morgens ist, so verhangen war der Himmel. Dann hat es auch noch geregnet, gegen Mittag dann BOMBENHITZE, jetzt wieder bedeckt. Ich habe heute mit Brennesseln und Brombeerstraeuchern gekaempft und dementsprechend sehen meine Arme aus. Dafuer hatte ich heute auch meinen ersten Job als Uebersetzer, Lynn hat Freunde die Kaese herstellen und die drucken Prospekte fuer Touris und wo man schon eine Deutsche an der Hand hat, nutzt man das doch gleich mal. Mehr Auftraege sollen folgen :)Ab und zu nur mal entspannt am PC sitzen und Texte uebersetzen kann recht entspannend sein nachdem man gegen allerlei wehrhaftes Zeug gekaempft hat.

Ausserdem gab es einen fiesen Huehnerangriff, ich wurde ins Bein gepickt, einfach so, nur weil das Huhn so verdammt gierig war. :-o Haben unsere Verhaeltnisse aber geklaert, bislang gab es keine weiteren Angriffe. Ich ueberlege ob ich am Wochenende nach Oviedo fahre.

Montag, 16. August 2010

Luarca

So! Nach letzter Woche muss ich mir jedenfalls von niemandem mehr sagen lassen, dass ich keinen grünen Daumen habe! Ich weiß jetzt ALLES über Pflanzen und wie man sie anbaut. Schockierender weise musste ich feststellen, dass das richtig Spaß macht, wenn man auch wirklich was davon hat und nicht so blöde nutzlose Blumen bemuttert. An einer Stelle wir gesäht, an der anderen geerntet, in Punkto Zuchinis, Zwiebeln und Pepperonis sind wir jetzt jedenfalls versorgt. Auch die Tomaten haben sich meiner Behandlung unterzogen, sind jetzt alle gut zurechtgestutzt und vom Unkraut befreit. In mir steckt eben doch ein kleiner Gärntner. Dafür musste ich feststellen, dass ich und Holz nicht so aufeinander klarkommen, vor allem Feuerholzstapeln ist nicht meine Berufung.

Am Samstag hab ich mich in Punkto Unternehmungen eher zurückgehalten, da das Wetter letzte Woche irgendwie teilweise so gar nicht spanisch war und am Samstag seinen Höhepunkt gefunden hatte. Also hab ich geschlafen und DVDs geguckt, man muss sich ja auch erstmal von seiner anstrengenden Woche als Gärnter erholen.

Am Sonntag hat Lynn mich dann gegen Mittag nach Luarca gefahren, ebenfalls ein Fischerort, aber um einiges größer als Cudillero und meiner Meinung nach auch viel schöner. Dort war ein Fest, irgendeine katholische Jungfrau wurde gefeiert, also alle Spanier auf den Straßen und am Sidra trinken. Das hatte für mich vor allem den Vorteil, dass die Läden trotz Sonntags geöffnet waren. Als erstes bin ich auf eine nette „Marchingband“ gestoßen, die vor jedem Lokal am Hafen halt machte, ein gewünschtes Lied spielte (das einzige was ich kannte war „This is Africa“ von Shakira, das wurde aber auch sogar zweimal gespielt) und dafür was zu trinken bekam.



Lynn hatte mir erzählt, dass irgendwann gegen Mittag die Jungfrau aufs Wasser hinausgefahren wird, was sehr schön anzusehen sein sollte. Irgendwie machte aber nichts den Anschein danach, dass es bald losginge, also hab ich erstmal die Stadt erkundet. Luarca hat viele kleine Ramschläden, aber ich habe auch einen sehr netten gefunden, wo ich ein paar Andenken kaufen konnte. Auf den Straßen waren viele Leute aus Afrika, die DVDs, CDs, Uhren und gefälschte Markenware verkauft haben. Ein paar Südamerikaner verkauften dafür Kleidung (ohne Anspruch auf Markenware) und auch ein paar hübsche andere Dinge. Hier habe ich mir eine schicke neue Unitasche und eine kleine Handytasche gekauft.



Auch toll fand ich so ein Geschenkeset einer Sidraflasche mit dazugehörigem Glas etc, war auch nicht teuer, ist aber sauschwer und ich hatte mit 19,8 kg Gepäck mein Limit auf dem Hinflug schon ziemlich ausgereizt. Also hab ich sie erstmal stehen lassen. Nachdem ich dann ausgiebig ganz Luarca abgelaufen war, hab ich mich auf die Suche nach dem Aula del Mar gemacht. Luarca behauptet nämlich von sich, den größen Riesenkalamaris zu haben, der je gefangen wurde. In der Nähe des Leuchtturms habe ich dann tatsächlich eine Ausstellung dazu entdeckt. Als erstes wurde ich ausgiebig (auf Spanisch) über die Ozeane, Umweltverschmutzung etc. aufgeklärt. Teilweise sind unsere Ozeane extrem mit Plastik zugemüllt, manche Zonen sind richtig extrem, so dass im September 2001 ein toter Wal in Luarca angespült wurde, der gestorben war weil er mal eben schlappe 5 Kilo Plastik in seinem Magen hatte. Ich hab gelernt was es vor Spaniens Küsten alles so an Meerestieren gibt, wie ich der Umwelt helfe und so weiter, dann ging es hinunter in die nächste Etage.
Hier hab ich dann in erster Linie jede jede jede Menge ekliger toter Fische, Kalamaris und Kraken gesehen. Diese Riesenkalamaris wiegen wirklich irgendwas um die 700 Kilo, genau wie die Kraken und diverse Aale hatten schlappe 7 Meter.





Im Erdgeschoss gab es dann eine Reportage über ein spanisches Forschungsschiff, was versucht Kraken und Riesenkalamaris zu erforschen. Nach 45 Minuten war ich fertig und hab mir erstmal was zu Essen besorgt (PIZZA!!!! Ganz ohne schlechtes Gewissen, denn ich lebe hier schrecklich gesund und traditionelle spanische Kost bekomme ich jeden Tag von Pepe), war nochmal im Touristenbüro (nutzlos), hab mich mit Süßigkeiten eingedeckt und bin dann hochgelaufen zum Bahnhof. Der Zug hatte natürlich Verspätung, aber dann kam die eigentliche Überraschung: Eigentlich handelt es sich nicht um einen Zug, sondern einen Bus auf Schienen. Er ist nicht größer, sieht von innen genauso aus und funktioniert auch ähnlich. Die Fahrt selbst hat mich sofort an S-Bahn-Fahren in Berlin erinnert, alternativ auch an Harry Potter, wo er im dritten Teil mit diesem Bus fährt und von einer Ecke in die andere fliegt.
Für schlappe 1,85 € bin ich eine halbe Stunde zurück nach Novellana gefahren, wo Lynn mich aufgesammelt hat. 1,85 – das muss man sich mal überlegen, damit kann man in Kiel nichtmal eine Station mit dem blöden Bus fahren. Zugfahrer hupen übrigens auch bevor sie irgendwo durchrauschen oder durch einen Tunnel brettern. Gehört hier anscheinend einfach zum guten Ton.

Zum Abschluss noch einmal ein paar schöne Bilder, Luarca ist auf jedenfall einen Besuch wert.





Die typische asturische Kluft: